FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Club der 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands kriegt am Montag kurzzeitig Zuwachs. Der Leitindex Dax (DAX) wird für einen Tag 31 Mitglieder zählen, wenn der Düsseldorfer Versorger Eon (DE:EONGn) (ETR:EOAN) seine ungeliebte Kraftwerks- und Energiehandelstochter Uniper an die Börse bringt.
Damit wird der bedeutendste deutsche Aktienindex zum dritten Mal in seiner 28-jährigen Geschichte kurzzeitig anwachsen. 2005 hatte es der Pharma- und Chemiekonzern Bayer (DE:BAYGN) (ETR:BAYN) mit der Abspaltung seiner Spezialchemietochter Lanxess (XETRA:LXSG) vorgemacht, die es später sogar aus eigener Kraft in den Dax schaffte. 2013 folgte die Abspaltung der Lichtsparte von Siemens (DE:SIEGn) (ETR:SIE), womit auch Osram (XETRA:OSRn) ein Tag im Leitindex gewährt wurde. Beide Unternehmen - Lanxess und Osram - befinden sich inzwischen im MDax (MDAX). Diesem Index der mittelgroßen Unternehmen dürfte nach der nächsten Neuordnung ab Dezember dann wohl auch Uniper angehören. Nötig ist dafür laut Index-Expertin Petra von Kerssenbrock ein am Streubesitz gemessener Börsenwert von 1,3 Milliarden Euro. Das sollte klappen, denn von der Nachrichtenagentur dpa-AFX befragte Analysten sehen den Gesamtwert von Uniper bei rund 3 Milliarden Euro. Eon gibt zunächst gut 53 Prozent von Uniper und damit die Mehrheit am Unternehmen ab. Aus steuerlichen Gründen will Eon frühstens 2018 weitere Anteile loswerden.