29. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
10.20 Uhr - Die Bundesregierung stellt ab sofort bis zu 5,4 Millionen Euro Soforthilfe für freie Orchester und Ensembles zur Verfügung. Ziel sei es, die Vielfalt der Musiklandschaft in Deutschland zu sichern und künstlerisches Arbeiten trotz der Corona-Pandemie zu ermöglichen, erläutert Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Antragsteller können bis zu 200.000 Euro aus dem Hilfsprogramm erhalten. Ein Schwerpunkt liege auf der Förderung von Präsentations- und Vermittlungsformaten, die in Reaktion auf die besonderen Bedingungen der Pandemie entwickelt würden.
10.16 Uhr - Die Türkei verlängert die Schließung von Schulen. Sie bleiben nun bis zum 31. Mai geschlossen, wie Bildungsminister Ziya Selcuk mitteilt.
10.14 Uhr - Keine Lockerung für Urlaubsreisen ins Ausland: Die Bundesregierung hat in der Kabinettssitzung in Berlin nach Angaben aus Regierungskreisen die Reisewarnung bis zum 14. Juni verlängert.
10.06 Uhr - Trotz der ersten Ladenöffnungen haben gut vier von zehn Konsumenten auch vorige Woche noch weniger für ihren Konsum ausgegeben als vor Ausbruch der Corona-Pandemie, wie aus einer Umfrage des Verbraucherforums mydealz unter 2000 Verbrauchern hervorgeht. Jeder dritte Konsument steigerte seine Ausgaben. Rund drei Viertel der befragten Verbraucher kauften Lebensmittel, gut 42 Prozent Elektronikprodukte und fast 36 Prozent Produkte aus der Warengruppe "Garten und Baumarkt". Für Videospiele entschieden sich rund 30 Prozent der Befragten und für Mode knapp 23 Prozent. Nur ein Viertel der Konsumenten tätigte große Anschaffungen. "2,8 Prozent der Befragten haben letzte Woche eine Reise oder einen Urlaub gebucht." Zwei Wochen zuvor waren es nur 1,8 Prozent der Verbraucher. Uhr - Der IT-Branchenverband Bitkom hat die Bundesregierung vor einer "Not-Präsidentschaft" in der EU in der zweiten Jahreshälfte gewarnt. Es sei absehbar, dass die Coronakrise den deutschen Ratsvorsitz überschatte. Umso wichtiger sei es, etwa bei den Verhandlungen über den neuen EU-Finanzrahmen einen Schwerpunkt auf die Digitalisierung zu legen. "Investitionen in digitale Technologien müssen dabei eine sehr viel größere Rolle spielen als bisher", fordert der Verband. Das Bundeskabinett wird heute über das Programm der deutschen EU-Präsidentschaft diskutieren.
09.30 Uhr - Der Stromverbrauch in Deutschland hat seit dem weitgehenden Stillstand in großen Teilen der Wirtschaft spürbar nachgelassen, teilt das Kieler IfW-Institut mit. "Der Stromverbrauch wird stark von der Industrieproduktion beeinflusst und deutet dort auf einen Einbruch seit dem Lockdown um rund 20 Prozent hin." Während der Zeit des "harten Lockdowns vom 23. März bis zum 19. April" lag der deutsche Stromverbrauch an Werktagen im Schnitt um 7,5 Prozent unter dem normalerweise zu erwartenden Wert - "mit deutlich fallender Tendenz", schätzen die Forscher und Regierungsberater auf Basis amtlicher Daten. Seit den Lockerungen ab dem 20. April habe sich der Stromverbrauch wieder etwas erhöht und liege nun im Schnitt 6,6 Prozent unter den Erwartungen.
09.10 Uhr - So lange die Corona-Pandemie nicht besiegt ist, stehen die Chancen für eine Austragung der bereits verschobenen Olympischen Spiele in Tokio nach Angaben von Japans Regierungschef Shinzo Abe auch kommendes Jahr sehr schlecht. "Die Olympischen Spiele müssen so abgehalten werden, dass man sieht, die Welt hat den Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gewonnen. Sonst wird es schwierig, die Spiele abzuhalten", sagt Abe im Parlament. Ursprünglich waren die Spiele für diesen Sommer in Tokio angesetzt. Wegen der Pandemie wurden sie um ein Jahr verlegt. Organisationschef Yoshiro Mori hatte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview gesagt, sollten die Spiele auch 2021 nicht stattfinden können, würden sie abgesagt.
08.50 Uhr - Das neue Datum für die wegen des Coronavirus verschobene Jahrestagung des Nationalen Volkskongresses in China ist der 22. Mai. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Wie lange die ursprünglich ab dem 5. März geplante Tagung dauern wird, ist zunächst nicht klar. Normalerweise kommen mehr als 5000 Delegierte aus ganz China für mindestens zehn Tage in Peking zusammen. Diesmal könnte es wegen der Sorgen im Zusammenhang mit dem Coronavirus die kürzeste Tagung seit Jahrzehnten werden, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
08.41 Uhr - Im Streit über die von Australien geforderte unabhängige Untersuchung des Coronavirus-Ausbruchs verschärft China den Ton gegenüber der Regierung in Canberra. "Die chinesische Botschaft spielt keine kleinkarierten Tricks, das ist nicht unsere Tradition. Aber wenn das andere machen, müssen wir das erwidern", erklärt ein Botschaftssprecher. Australiens Premierminister betont, die von ihm geforderte Untersuchung richte sich nicht gegen China. Es sei aber vollkommen vernünftig, dass "der Rest der Welt eine unabhängige Bewertung dessen haben möchte, wie das alles passiert ist, damit wir die Lehren ziehen und verhindern können, dass es wieder passiert".
08.40 Uhr - Die vom Bund geförderten Kulturinstitutionen werden dem RBB zufolge Künstlern bis zu 60 Prozent ihrer Gage als Ausfallhonorar zahlen, wenn die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Wie der Sender berichtet, gab dies Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) im RBB Inforadio bekannt. Voraussetzung für die Zahlung des Ausfallhonorars sei, dass der Vertrag bis zum 15. März geschlossen wurde. Bei Honoraren bis zu 1000 Euro pro Veranstaltung würden 60 Prozent als Ausfallhonorar gezahlt, bei Gagen darüber seien es 40 Prozent. Die Höchstgrenze liege bei 2.500 Euro.
08.05 Uhr - Die Stadt Peking peilt Insidern zufolge womöglich ab Donnerstag Lockerungen für einige inländische Reisende an. Wer aus risikoarmen Gebieten in die Hauptstadt kommt, soll sich demnach nicht mehr wie bisher zunächst für zwei Wochen in Quarantäne begeben müssen. Die anvisierten Lockerungen würden aber nicht für Besucher von außerhalb Chinas greifen, sagen zwei mit den Überlegungen vertraute Personen.
08.01 Uhr - In Polen dürfen Hotels in den Sommerferien wieder öffnen. Das teilt Regierungssprecher Piotr Müller im staatlichen Rundfunk mit. Im Laufe des Tages will die Regierung bekanntgeben, wie mögliche weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen aussehen könnten.
07.40 Uhr - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) weist Forderungen zurück, dass Unternehmen der Branche in der Krise keine Dividenden zahlen sollen. Dies wäre "sicher nicht der richtige Schritt", sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller im Deutschlandfunk. Für die Firmen sei auch wichtig, die Aktionäre an Bord zu halten, etwa um sich vor Übernahmen aus dem Ausland zu schützen. Über mögliche Ausschüttungen müsse jedoch verantwortungsbewusst entschieden werden. Zugleich plädiert Müller für Pkw-Kaufprämien, damit die verunsicherten Verbraucher zu Anschaffungen motiviert werden.
07.11 Uhr - Viele deutsche Unternehmen sehen ihre Existenz bedroht durch die Coronakrise, wie aus der April-Umfrage des Münchener Ifo-Instituts hervorgeht. Demnach geben 29,2 Prozent der befragten Firmen an, höchstens drei Monate überleben zu können, wenn die pandemiebedingten Einschränkungen noch für längere Zeit bleiben würden. Maximal sechs Monate könnten der Erhebung zufolge 52,7 Prozent durchhalten. "Das sind beunruhigende Zahlen, die auf eine kommende Pleitewelle hindeuten", erläutert Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.
06.54 Uhr - Die Bundesregierung will laut "Spiegel" in der Corona-Pandemie vorerst keinerlei Lockerungen für Fernreisen. Wie das Nachrichtenmagazin online berichtet, soll die strikte Warnung für alle touristischen Reisen ins Ausland heute vom Bundeskabinett verlängert werden, mindestens bis zum 14. Juni. Einen entsprechenden Beschlussvorschlag habe das Auswärtige Amt kurz vor der Kabinettssitzung unter den Bundesministerien abgestimmt.
06.10 Uhr - In Deutschland ist die Zahl der Infektionen um 1304 auf 157.641 gestiegen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle legt um 202 auf 6115 zu.
05.01 Uhr - Die IG Metall treibt die Debatte über Kaufanreize für neue Fahrzeuge in der Corona-Krise voran. "Wir werden, so fürchte ich, in die Situation kommen, dass solche Kaufhilfen unvermeidbar sind", sagt Gewerkschaftschef Jörg Hofmann der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Mittwochausgaben). Er würde aber davon absehen, jetzt schon als ersten Schritt nach Abwrackprämien zu rufen. "Wir sollten die Zeit nutzen, darüber nachzudenken, wie solche Kaufhilfen aussehen könnten – auch im Kontext des ökologischen Wandels und der Dekarbonisierung." Er halte nicht von einer Pauschallösung, bei der man jedem Käufer "x-tausend Euro gibt".
04.44 Uhr - Australiens Premierminister unterstreicht seine Forderung nach einer unabhängigen Untersuchung der Ursprünge von COVID-19. "Dies ist ein Virus, der mehr als 200.000 Menschenleben auf der ganzen Welt gekostet hat. Es hat die Weltwirtschaft zum Einsturz gemacht. Die Folgen und Auswirkungen sind außerordentlich. Daher scheint es durchaus angemessen und vernünftig, dass die Welt eine unabhängige Bewertung will." Die Stimmung in der bilateralen Beziehung zwischen den beiden Ländern ist in den letzten Wochen gekippt, nachdem Morrison die Untersuchung des Ursprungs des neuartigen Coronavirus gefordert hatte. Auch wenn sich Australiens größter Handelspartner möglicherweise gekränkt fühle, werde Australien weiterhin auf die Überprüfung drängen, so der Premierminister. Seine Forderungen seien nicht auf ein bestimmtes Land gerichtet.
02.59 Uhr - Ein Mops ist in den USA mit dem Coronavirus infiziert. Das Tier sei der erste Hund in den Vereinigten Staaten, bei dem die Atemwegserkrankung COVID-19 diagnostiziert wurde, wie die American Humane Society mitteilt. Der Hund habe sich offenbar bei der Mutter, dem Vater oder dem Sohn im Haushalt angesteckt, die alle positiv auf das Virus getestet haben, sagt eine Sprecherin der Humane Society. Eine weitere Tochter habe neben einem zweiten Hund und einer Katze negativ auf Coronavirus getestet, erklärt die Sprecherin. Anfang letzten Monats teilten die Gesundheitsbehörden in Hongkong mit, dass der Hund eines Coronavirus-Patienten, der positiv auf das Virus getestet wurde, "wahrscheinlich" der erste Fall der Übertragung von Mensch zu Tier sei. Seitdem wurden mehrere Fälle bei Katzen gemeldet. Gesundheitsbehörden warnten infolge der Infektionen bei Katzen, dass es keine Beweise dafür gebe, dass Haustiere das Virus auf den Menschen übertragen könnten.
02.43 Uhr - China meldet 22 neue Coronavirus-Fälle, gegenüber 6 am Vortag. Die Nationale Gesundheitskommission erklärt, dass die Zahl der eingeschleppten Fälle von Reisenden aus Übersee von 3 einen Tag zuvor auf 21 gestiegen sei. Damit liegt die Gesamtzahl der COVID-19-Infektionen nach offiziellen Angaben bei 82.858. Die Gesamtzahl der Todesfälle auf dem Festland durch COVID-19 bleibt laut Gesundheitskommission unverändert bei 4.633.
00.46 Uhr - Die US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) melden 981.246 Fälle von neuen Coronaviren, ein Anstieg von 23.371 Fällen binnen 24 Stunden. Die Zahl der Todesfälle sei um 1336 auf 55.258 gestiegen. Die CDC-Zahlen spiegeln nicht notwendigerweise Fälle wider, die von einzelnen Staaten gemeldet wurden.
00.01 Uhr - Trotz internationalen Drucks wird die Europäische Kommission einem Medienbericht zufolge vorerst nicht gegen die umstrittene Notstandsgesetzgebung der ungarischen Regierung in der Corona-Krise vorgehen. Das berichtet "Welt" unter Berufung auf informierte Kreise in der EU-Kommission. Nach Auswertung der Pandemie-Notstandsgesetze in den betroffenen EU-Ländern seien die Rechtsexperten der Kommission in internen Stellungnahmen zur Bewertung gekommen, dass sich im Fall Ungarns derzeit keine konkreten Ansatzpunkte für die Verletzung demokratischer Grundrechte ergäben und darum keine unmittelbaren Gegenmaßnahmen aus Brüssel erforderlich seien. "Wir sind besorgt über die Notstandsgesetzgebung in Ungarn und werden genau beobachten, wie die ungarische Regierung in den kommenden Monaten die Maßnahmen in der Praxis anwenden wird", zitiert das Blatt hohe EU-Beamte.
00.00 Uhr - Angesichts des hohen Paket-Aufkommens in der Corona-Krise plädiert die Gewerkschaft Verdi dafür, Kurzarbeiter als Paket-Zusteller aushelfen zu lassen. "Die Flut an Paketen ist immens. Die Zusteller arbeiten am Limit, viele auch darüber", sagte die stellvertretende Verdi-Bundesvorsitzende Andrea Kocsis zu "Bild". Es müssten dringend weitere Aushilfen eingestellt werden. Kocsis' Vorschlag: "Denkbar wäre, dass Kurzarbeiter aushelfen. Sie würden die Zusteller entlasten und gleichzeitig ihre Einkommensverluste ausgleichen. Das ist eine Win-Win-Situation."