FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bundesanleihen haben am Freitag einen Teil ihrer sehr deutlichen Kursgewinne vom Vortag wieder abgegeben. Bis zum Mittag sank der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future um 0,56 Prozent auf 138,63 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg auf 2,14 Prozent. In fast allen Ländern der Eurozone legten die Renditen zu.
Am Vortag waren die Anleihekurse kräftig gestiegen, im Gegenzug ermäßigten sich die Renditen. Marktteilnehmer hatten jüngste Äußerungen aus den Reihen der Europäischen Zentralbank (EZB) als weniger entschlossen wahrgenommen. "Wie die US-Notenbank Fed am Mittwochabend konnte auch die EZB den Markt nicht richtig überzeugen", erklärte Expertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank (ETR:CBKG). Zwar haben beide Zentralbanken ihre Leitzinsen zur Eindämmung der hohen Inflation angehoben und weitere Straffungen in Aussicht gestellt. Die Märkte trauen den Währungshütern aber offenbar nicht zu, den Kurs umzusetzen.
Am Freitag setzte am Anleihemarkt jedoch eine Gegenbewegung ein. Allerdings wurden die sehr kräftigen Gewinne vom Vortag nur teilweise wieder abgegeben. Etwas belastet wurden die Anleihen durch robuste Konjunkturdaten. Die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone waren im Januar merklich gestiegen. Sowohl für die Gesamtwirtschaft als auch für den Dienstleistungssektor wird ein Wachstum signalisiert.
In den USA steht am Nachmittag noch der Arbeitsmarktbericht für den Monat Januar auf dem Programm. Ökonomen erwarten einen etwas abgeschwächten, aber weiterhin sehr robusten Beschäftigungsaufbau. Die US-Notenbank beobachtet die Entwicklung genau, da die Lohnentwicklung sich auch auf die Inflation auswirkt. Zudem stehen der viel beachtete Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor auf dem Kalender.