Frankfurt, 04. Nov (Reuters) - Der Automobil-Entwicklungsdienstleister Edag EDAG.UL macht mit seinen Börsenplänen ernst. Das Unternehmen will noch in diesem Jahr an die Frankfurter Börse gehen, wie es am Mittwoch mitteilte. Der bisherige Alleineigentümer, der Arzt und Investor Lutz Helmig, will mit der Emission einen Teil seines Einsatzes zu Geld machen. Angeboten werden sollen nur Aktien von Helmigs Investmentgesellschaft Aton, Edag selbst fließt damit aus dem Börsengang kein Geld zu. Edag entwickelt mit 7600 Mitarbeitern im Auftrag von Autohersteller ganze Fahrzeuge oder Komponenten und konzipiert Produktionsysteme. Der Rivale Bertrandt BDTG.DE ist bereits an der Börse gelistet.
Die aus Wiesbaden gesteuerte Edag, die vor der Emission in eine schweizerische Aktiengesellschaft umgewandelt wurde, setzte im vergangenen Jahr im Kerngeschäft 635 Millionen Euro um. Im ersten Halbjahr 2015 ist der Umsatz um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) lag 2014 bei 53 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2015 schnellte das Ebit um 58 Prozent auf 36 Millionen Euro nach oben. Die künftigen Aktionäre lockt Edag mit einer Dividende von 50 Prozent des Nettogewinns.
Helmig hatte die Krankenhaus-Ketten Helios und Asklepios gegründet und war mit deren Verkauf reicht geworden. Neben Edag gehören ihm unter anderem Augsburg Airways, die Charterfluggesellschaft DC Aviation, der Blutspendedienst Haema und der Medizingerätehersteller W.O.M. World of Medicine. Zudem ist er am Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) WUWGn.DE beteiligt. Vor drei Jahren hatte Helmig Edag mit der 134 Millionen Euro schweren Übernahme der börsennotierten Rücker AG gestärkt.