- von Kane Wu und Gilles Guillaume
Hongkong/Paris, 06. Dez (Reuters) - Der chinesische PSA PEUP.PA -Großaktionär Dongfeng Motor 0489.HK wird seine Beteiligung an der französischen Opel-Mutter wahrscheinlich verringern. Dies sei das Ergebnis einer bei Banken in Auftrag gegebenen Studie, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein niedrigerer Aktienanteil könne inmitten des Handelsstreits zwischen Washington und Peking helfen, von den US-Behörden grünes Licht für die geplante Fusion von PSA mit dem italienisch-amerikanischen Konzern Fiat Chrysler FCHA.MI zu bekommen, hieß es. Dongfeng wolle dem Vorstand in den nächsten Tagen einen Aktienverkaufsplan vorlegen.
Dongfeng ist mit 12,2 Prozent am Kapital des französischen Autobauers beteiligt und hält 19,5 Prozent der Stimmrechte. Bei der geplanten Fusion mit Fiat Chrysler würde der Kapitalanteil etwa auf die Hälfte verwässert. Der PSA-Eigner hatte die Banken vor einigen Wochen beauftragt, Optionen für einen Aktienverkauf zu prüfen. Die Chinesen strebten an, ihren Anteil auf ein Niveau zu senken, das für den Ausschuss der US-Regierung zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen akzeptabel wäre, sagten drei mit der Sache vertrauten Personen. Das Gremium prüft ausländische Investoren auf mögliche nationale Sicherheitsrisiken und hat seine Kontrollen vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit China verschärft. Mit einem Anteil von fünf Prozent an dem fusionierten Konzern könnte Dongfeng einen Sitz im Aufsichtsrat beanspruchen, sagte einer der Eingeweihten.
Dongfeng war 2014 bei PSA eingestiegen, als der Autobauer ums Überleben kämpfte. Seither hat der Konzern, zu dem die Marken Peugeot , Citroen, DS sowie Opel (NYSE:GM) und die britische Schwester Vauxhall gehören, unter Carlos Tavares die Wende geschafft. Heute glänzt PSA mit Renditen, nach denen sich selbst Premiumhersteller sehnen. Eine große Baustelle ist allerdings nach wie vor das schwächelnde China-Geschäft mit dem Gemeinschaftsunternehmen von PSA und Dongfeng.
Fiat Chrysler und PSA hatten Ende Oktober den Zusammenschluss zum weltweit viertgrößten Autokonzern angekündigt. Sie wollen die Fusion noch im Dezember unter Dach und Fach bringen. Da künftige Imperium würde 16 Automarken unter einem Dach vereinen und nach Volkswagen (DE:VOWG) VOWG_p.DE , Toyota (T:7203) 7203.T und der Allianz aus Renault RENA.PA , Nissan 7201.T und Mitsubishi 7211.T zum weltweit viertgrößten Autobauer aufsteigen. (Weitere Reporterin: Yilei Sun in Peking, bearbeitet von Jan C. Schwartz; redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1236 oder 030-2888 5168.)