Düsseldorf/Berlin, 23. Apr (Reuters) - Die großen deutschen Stahlkonzerne und der Bund wollen Insidern zufolge in Kürze über die Umstellung der Produktion und etwaige Hilfen beraten. Als Termin sei der 3. Mai anvisiert, sagten mehrere mit den Planungen vertraute Personen am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Für den Stahlkonzern Salzgitter SZGG.DE wird nach Konzernangaben Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann teilnehmen. ArcelorMittal MT.LU werde von Deutschlandchef Frank Schulz vertreten. Thyssenkrupp TKAG.DE und das Bundeswirtschaftsministerium lehnten eine offizielle Stellungnahme ab.
Auch das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte vorab berichtet, dass Wirtschaftsminister Peter Altmaier am 3. Mai mit den Chefs der großen deutschen Stahlkonzerne über das Thema beraten wolle, darunter Thyssenkrupp, Salzgitter SZGG.DE und ArcelorMittal. Die Konzerne wollten von Altmaier belastbare Zusicherungen, dass der Staat den Wandel mit Steuermitteln in bis zu zweistelliger Milliardenhöhe mitfinanziert. Salzgitter erklärte, dass die Stahlindustrie im Rahmen der Umsetzung des Handlungskonzepts Stahl der Bundesregierung im regelmäßigen Austausch mit dem Wirtschaftsministerium stehe.
Die Schwerindustrie will ihre Produktion bis 2050 auf Klimaneutralität umstellen. Dies werde Milliardensummen kosten. Die Konzerne können dies jedoch nach eigener Aussage nicht alleine stemmen. Altmaier hat Unterstützung mit Förderungen angekündigt. Dazu müssen die Firmen aber Konzepte vorlegen.
Das Wirtschaftministerium verwies am Freitag nur darauf, dass man seit Vorlage des Stahlkonzepts im Sommer 2020 im regelmäßigen Austausch und im Dialog mit der Stahlindustrie und den Gewerkschaften stehe. In Regierungskreisen wurde aber betont, dass die Industrie nicht erwarten könne, dass jeder Schritt bei der Umstellung auf eine wasserstoffbasierte Stahlproduktion vom Staat bezahlt werde.