🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Insider: Lufthansa legt Zugeständnisse zum Air-Berlin-Deal vor

Veröffentlicht am 30.11.2017, 18:38
© Reuters. The logo of German airline Lufthansa is seen before the company's annual news conference at the airport in Munich
LHAG
-
TCGI
-

Berlin/Brüssel/London (Reuters) - Die Lufthansa (DE:LHAG) will einem Insider zufolge mit Zugeständnissen den Air-Berlin-Deal retten.

Der Konzern werde noch im Laufe des Abends bei der EU-Kommission Vorschläge einreichen, um kartellrechtliche Zweifel auszuräumen, erfuhr Reuters am Donnerstag von einer mit der Situation vertrauten Person. Dabei gehe es etwa um den Verzicht auf Start- und Landerechte- sogenannte "Slots" - der Air-Berlin-Töchter Niki und LGW. Die Lufthansa hat noch bis Donnerstagabend 23.59 Uhr Zeit dazu.

Am späten Nachmittag gab es ein Krisentreffen zwischen Vertretern der Bundesregierung und der Lufthansa. Dabei sollte ausgelotet werden, mit welchen Zugeständnissen grünes Licht der EU-Kommission für die Übernahme von Teilen der insolventen Air Berlin erreicht werden könnte. Vor allem gehe es um die österreichische Tochter Niki, die die Lufthansa sich einverleiben will.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte nur: "Ein etwaiges Treffen kann ich weder bestätigen noch dementieren." Während die Lufthansa einen Kommentar ablehnte, erklärte die Kommission, die Untersuchung laufe und man könne das Ergebnis nicht vorwegnehmen. Zuvor hatte die "Bild am Sonntag" über das Krisentreffen berichtet. Demnach ist die Bundesregierung alarmiert und drängt die Lufthansa zu Zugeständnissen gegenüber der EU, um den Deal nicht zu gefährden. Der Insider sagte nun zu Reuters, wenn die Übernahme platze, bekomme die Regierung ihren Staatskredit von 150 Millionen Euro an Air Berlin womöglich nicht zurück. Denn der Kredit war durch die Verkaufserlöse abgesichert.

Die Lufthansa hatte im Oktober von Air Berlin den Zuschlag für die Töchter Niki und LGW für rund 210 Millionen Euro bekommen. Die Brüsseler Wettbewerbshüter müssen dem Zukauf noch zustimmen und entscheiden am 7. Dezember. Die Kommission könnte sie die Frist um zwei Wochen bis kurz vor Weihnachten verlängern. In schwierigen Fällen nimmt sie sich 90 Werktage Zeit. Falls die EU-Kommission so eine vertiefte Prüfung plant, würde die Lufthansa wohl die aktuelle Zwischenfinanzierung von Niki einstellen. Dann wäre Niki wahrscheinlich ebenfalls pleite und der Flugbetrieb müsste eingestellt werden.

Im Kern geht es darum, dass Lufthansa "Slots" abgibt. Mehrere Insider betonten, die EU-Kommission tendiere dazu, die Niki-Übernahme zu blockieren. "Niki steht auf des Messers Schneide", sagte eine mit der Situation vertraute Person. Unklar blieb zunächst, ob der gesamte Air-Berlin-Deal der Lufthansa platzt, wenn die Kranich-Airline Niki nicht bekommt oder sich freiwillig zurückzieht. Möglicherweise müsste Lufthansa dann die Übernahme von LGW erneut als Einzeldeal bei der EU anmelden.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat deutlich gemacht, dass die Behörde den Deal nach der Air-Berlin-Pleite genau unter die Lupe nimmt. "Auf einigen Strecken gibt es jetzt einen sehr hohen Marktanteil oder sogar ein Monopol", hatte sie jüngst in einem Interview gesagt. Einem Branchenexperten zufolge würde allein die Abgabe von "Slots" das Kartellproblem aber noch nicht lösen. Denn entscheidend für den Wettbewerb sei, dass Konkurrenten diese Startrechte auch nutzten, mitunter auf bestimmten Strecken. Dafür gebe es aber keine Gewissheit. Unklar blieb, ob die Kommission die Lufthansa womöglich in die Pflicht nehmen könnte, nach der Abgabe von "Slots" für mehr Wettbewerb durch Konkurrenten zu sorgen.

© Reuters. The logo of German airline Lufthansa is seen before the company's annual news conference at the airport in Munich

LAUDA UND BRITISH AIRWAYS WEITER AN NIKI INTERESSIERT

Unterdessen melden sich die bisherigen Bieter von Niki zurück, die gegen die Lufthansa den Kürzeren gezogen hatten und nun eine neue Chance wittern. So sei British Airways erneut an Niki interessiert, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Die Briten hätten wieder um Zugang zu den Büchern gebeten. Air Berlin und die British-Airways-Mutter IAG äußerten sich dazu nicht. Auch darüber hatte die "Bild am Sonntag" berichtet.

Am Mittwoch hatte sich schon Ex-Rennfahrer Niki Lauda für die von ihm gegründete Airline Niki ins Gespräch gebracht. "Mein Angebot zusammen mit Thomas Cook (LON:TCG) gilt nach wie vor", sagte der ehemalige Formel-1-Weltmeister dem "Handelsblatt".

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.