Frankfurt, 16. Sep (Reuters) - Der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta SYNN.VX bringt Insidern zufolge den geplanten Verkauf seines Gemüsesaatgutgeschäfts auf den Weg. Syngenta habe die US-Bank JP Morgan JPM.N mit dem Verkauf des Geschäfts, der rund zwei Milliarden Dollar einbringen könnte, beauftragt, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Erste Informationsunterlagen könnten bereits diesen Monat an potenzielle Käufer geschickt werdem, vorläufige Gebote bis Weihnachten fällig sein. Auf Interesse dürfe das Geschäft bei größeren Agrarchemieunternehmen stoßen, wenngleich manche vor regulatorischen Hürden zurückschrecken könnten. Auch kleinere Saatgutfirmen, die damit ihr Produktportfolio vergrößern könnten, dürften sich an dem Bieterrennen beteiligen, sagten die Insider. Syngenta und JP Morgan wollten sich dazu nicht äußern.
Das Schweizer Unternehmen will mit dem Verkauf des Geschäftes und einem milliardenschweren Aktienrückkauf die Gunst seiner Anleger zurückgewinnen. Die Syngenta-Spitze steht unter enormen Druck, seit sie den US-Saatgut- und Genpflanzen-Hersteller Monsanto MON.N mit seiner milliardenschweren Übernahmeofferte Ende August abblitzen ließ. Finanzchef John Ramsey erwartet für das Gemüsesaatgutgeschäft großes Interesse von strategischen Investoren aus der Branche sowie von Finanzinvestoren, wie er kürzlich sagte.
Im Saatgutgeschäft steht Syngenta mit Firmen wie DuPont (NYSE:DD) DD.N , Dow Chemical DOW.N , Bayer BAYGn.DE und Monsanto im Wettbewerb. Aber auch kleinere Firmen wie die israelische Adama ADAM.N , ChemChina CNNCC.UL , die australische Nufarm NUF.AX , KWS Saat KWSG.DE oder die französische Vilmorin VILM.PA tummeln sich in dem Geschäft. Die niedersächsische KWS hatte bereits in Juni erklärt, an Teilen des Syngenta-Saatgutgeschäftes interessiert zu sein, sollte es zum Verkauf auf den Tisch kommen. ID:nL5N0YO1VK