Investing.com - Die Aktie von Intel (NASDAQ:INTC) verlor am Freitag im vorbörslichen Handel 1,7% nach einer enttäuschenden Prognose für das laufende Geschäftsjahr, die auf einen anhaltenden Verlust von Marktanteilen bei der Versorgung von Rechenzentren mit Siliziumchips hindeutet.
Das Unternehmen hob seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2021 um nur eine Milliarde Dollar auf 73,5 Milliarden Dollar an - ein Hinweis darauf, dass sich das Wachstum nach einem starken Jahr seit dem Ausbruch der Pandemie verlangsamen könnte.
Intel hob auch den Ausblick für den Jahresgewinn je Aktie um 20 Cents gegenüber der bisherigen Prognose auf 4,80 Dollar an.
Für das dritte Quartal wird ein EPS von 1,10 Dollar bei einem Umsatz von 18,2 Milliarden Dollar erwartet.
Laut separaten Kommentaren von Chief Executive Officer Pat Gelsinger gegenüber Reuters und The Wall Street Journal könnte sich die anhaltende Knappheit an Chips bis ins Jahr 2023 ausweiten.
"Wir bauen die Fabriken so schnell wie möglich auf", sagte Gelsinger gegenüber Reuters. " Doch es wird eines dieser Dinge sein, die einfach ein paar Jahre in Anspruch nehmen, um diese explosive Nachfrage, die wir sehen, vollständig aufzuholen. Im Vergleich zu anderen verfügen wir über bessere Tools, um dieses Problem anzugehen."
Intel pumpt 20 Milliarden Dollar in den Aufbau von zwei Chip-Fabriken in Arizona. Berichten zufolge befindet sich das Unternehmen in Gesprächen zum Kauf von GlobalFoundries für 30 Milliarden Dollar. Intel hat sich zu den Berichten nicht geäußert.
Der Intel-CEO erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass sich die Lieferengpässe noch in diesem Jahr zu entspannen beginnen.
Der sprunghafte Anstieg der Nachfrage nach Homeoffice-Lösungen hat sowohl den Software- als auch den IT-Hardware-Unternehmen ein gutes Geschäft beschert, aber auch sie überfordert. Das Angebot wurde knapp, da die Nachfrage nicht nur von Herstellern von Laptops, Handys und digitalen Gadgets, sondern auch von anderen Branchen, die noch relativ neu im Digitalisierungstrend sind, in die Höhe schoss.
Die Preise haben sich deutlich nach oben bewegt, was die Gewinne in der gesamten Branche ansteigen ließ. Intels bereinigter Gewinn je Aktie stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12% auf 1,28 Dollar. Der Umsatz erhöhte sich um 2 % auf 18,5 Milliarden Dollar und übertraf damit die im April abgegebene Prognose um 700 Millionen Dollar.