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INTERVIEW: Jungheinrich-Finanzchef erteilt Preisnachlässen eine Absage

Veröffentlicht am 08.05.2023, 15:11
Aktualisiert 08.05.2023, 15:15
© Reuters.

HAMBURG (dpa-AFX) - Trotz zurückgehender Nachfrage sind Preissenkungen für den Vorstand des Gabelstapler-Herstellers Jungheinrich (ETR:JUNG_p) momentan keine Option. "Nur wenn die Märkte massiv einbrechen sollten, kämen gezielte Preisnachlässe für uns infrage, um etwa die Auslastung unserer Werke sicherzustellen", sagte Finanzchef Volker Hues am Montag im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Hamburg. "Das sehen wir momentan aber nicht." Jungheinrich hatte im ersten Quartal den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um ein Fünftel steigern können, erhielt aber nur ein Prozent mehr Aufträge. Diese Entwicklungen dürften sich Hues' Einschätzungen zufolge in den kommenden Monaten fortsetzen, bei zurückgehender Profitabilität.

"Wir erwarten in den verbleibenden drei Quartalen einen gleichmäßigen Auftragseingang, der vermutlich leicht unter dem Niveau des ersten Quartals liegen wird", sagte er. Dies spiegelt sich auch in der am Montag bestätigten Jahresprognose wider, die das Management vor zwei Wochen angehoben hatte. Demnach soll der Auftragseingang im Gesamtjahr zwischen 5 und 5,4 Milliarden Euro liegen, womit nur im besten Fall das Auftragsvolumen der ersten drei Monaten in den kommenden Quartalen wiederholt werden wird.

Dabei fällt Jungheinrich aber verhältnismäßig weich, denn der Auftragsbestand von fast 1,6 Milliarden Euro per Ende vergangenen Jahres liegt über dem Durchschnittswert der vorangegangenen fünf Jahre. Per Ende des ersten Quartals summierte sich der Bestand der Bestellungen sogar auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Dabei profitiert Jungheinrich laut Marktexperten von verhältnismäßig konjunkturunabhängigen Kundengruppen, wie Lebensmittelproduzenten, sowie Unternehmen aus den Branchen Logistik, Einzel- und Großhandel. Sie machen den Großteil des Jungheinrich-Geschäfts aus.

Die aktuelle Schwäche im E-Commerce betrachtet Hues entsprechend entspannt, auch weil er eigenen Aussagen nach nicht davon ausgeht, dass sich das Konsumverhalten der Menschen wieder in alte Strukturen zurückentwickeln wird. "Wir zumindest verbuchen in unserer eigenen E-Commerce-Sparte ein prozentual zweistelliges Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz", sagte der Manager. Er verantwortet seit zehn Jahren auch die Sparte Versandhandel im Jungheinrich-Vorstand.

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Ähnlich wie der Auftragseingang dürfte sich bei den Hamburgern auch die operative Marge in den kommenden Monaten rückläufig entwickeln. Sie lag zum Jahresauftakt bei 9,3 Prozent, der Jungheinrich-Vorstand erwartet im Gesamtjahr aber nur bei 7,8 bis 8,6 Prozent. "Unsere Margenentwicklung im ersten Quartal lässt sich vor allem auf die Preiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückführen", erläuterte Hues. "Wir werden sicherlich noch ein starkes zweites Quartal sehen. Im zweiten Halbjahr wird dieser Preiseffekt dann aber voraussichtlich nachlassen."

Gleichzeitig dürften die Preiserhöhungen und -klauseln aber zu einem Umsatzwachstum bei Jungheinrich in den kommenden Monaten führen, das sich dementsprechend gegenläufig zu Nachfrage und Marge entwickeln soll. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr würde sich der Umsatz nach dem ersten Quartal lediglich am unteren Ende der Spanne von 5,1 bis 5,5 Milliarden Euro bewegen.

Jungheinrich hatte am Montag das detaillierte Zahlenwerk für das erste Quartal vorgelegt und dabei die vor zwei Wochen bekanntgegebenen vorläufigen Ergebnisse bestätigt. Nach Steuern verdienten die Hamburger im ersten Quartal mit 88,4 Millionen Euro fast vier Fünftel mehr als ein Jahr zuvor.

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