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Investieren mit den Nobelpreisträgern: Diese Unternehmen machen Naturwissenschaft zu Geld

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
Aktualisiert 07.10.2018, 10:01
Investieren mit den Nobelpreisträgern: Diese Unternehmen machen Naturwissenschaft zu Geld
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Jedes Jahr im Herbst richtet die Wissenschaftswelt ihre Augen nach Stockholm und Oslo, um zu erfahren, wer die Nobelpreise zugesprochen bekommt. Besonders interessant sind für Anleger die Auszeichnungen für Physik und Chemie. Schließlich werden dort herausragende Forschungsergebnisse ins Rampenlicht gestellt, welche in vielen Fällen längst den Weg aus den Laboren heraus auf die Weltmärkte geschafft haben.

Bereits letztes Jahr hatte ich mich mit den Nobelpreisen auseinandergesetzt (siehe Artikel vom 08.10.2017) und bin damit auf JEOL (WKN:857766) aus Japan gestoßen, deren Aktien sich seither verdoppelt haben (Stand 03.10.). Deshalb habe ich mich auch dieses Mal wieder nach aussichtsreichen Investitionsmöglichkeiten umgeschaut.

Investieren mit dem Physik-Nobelpreis Die optische Physik ist immer für überraschende Erkenntnisse gut. In diesem Jahr sind es zum einen optische Pinzetten und zum anderen ultra-kurze energieintensive Laserimpulse, welche als preiswürdig erachtet wurden.

Da der Hauptpreisträger, der New Yorker Arthur Ashkin, bei den Bell Labs arbeitet, welche seit der Übernahme von Lucent Technologies zu Nokia (HE:NOKIA) (WKN:870737) gehören, profitieren die finnischen Telekom-Ausrüster sicherlich auf die ein oder andere Weise von dessen Know-how. Schon 1997 ging ein Nobelpreis an einen Laser-Forscher des Instituts, insgesamt sind es nun schon neun.

Bei der Weiterentwicklung und Kommerzialisierung der Technologie spielt die deutsche Carl-Zeiss-Gruppe erneut eine Rolle. Deren börsennotierte Tochter Carl Zeiss Meditech (WKN:531370) hat sich über die letzten Jahre fantastisch entwickelt. Es gibt Mikroskopsysteme des Unternehmens sowohl mit optischer Pinzette für die Forschung als auch mit ultra-kurzen Laserimpulsen für die Augenchirurgie. Ein spannendes Hightech-Unternehmen, dessen Aktie aber auch ihren Preis hat.

Technologisch ähnlich positioniert ist die amerikanische Novanta (WKN:A2AJW7), welche gerade am 2. Oktober meldete, dass sie die restlichen 24 % an der britischen Laser Quantum übernommen hat. Die Hightech-Anwendungen beziehen sich auf Medizintechnik, Präzisionsfertigung und Forschung, und ihre Aktie hat sich in drei Jahren mehr als verfünffacht. Nun stehen 2,3 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung 590 Mio. US-Dollar Umsatz und 39 Mio. US-Dollar Nettogewinn gegenüber (jeweils letztverfügbare 12 Monate) – eine ambitionierte Bewertung.

Eine Menge Patente rund um diese Art von Lasertechnologie hat auch Aisin Seiki (WKN:863680), ein Haus- und Hoflieferant der japanischen Automobilindustrie und bedeutender Konkurrent von ZF Friedrichshafen. Es mag überraschen, dass dieses Unternehmen hier auftaucht, aber Aisins amerikanische Tochter IMRA America sieht sich bei der ultraschnellen Lasertechnik als absoluten Pionier. Wie praktisch alle Automobilzulieferer wirkt auch die Aisin-Aktie derzeit recht billig, aber der relevante Bereich ist heute natürlich vergleichsweise unbedeutend im Vergleich zur Konzerngröße.

Andere spezialisiertere Unternehmen, die von den Arbeiten der Ausgezeichneten profitiert haben, wie etwa die französische Amplitude Laser Group oder auch die holländische LUMICKS, sind leider nicht börsennotiert.

Investieren mit dem Chemie-Nobelpreis Hier geht es in diesem Jahr zweimal um Biotechnologie. Im ersten Fall um biochemische Methoden zur Erzeugung von speziellen Proteinen. Die Preisträgerin Frances Hamilton Arnold hat in der Vergangenheit zahlreichen Biotech-Unternehmen dabei geholfen, bessere Medikamente zu entwickeln. Außerdem ist sie im Aufsichtsrat von Illumina (NASDAQ:ILMN) (WKN:927079), einem kometenhaft aufsteigenden Konkurrenten von Qiagen (WKN:901626). Illumina weist nun eine Marktkapitalisierung von 53 Mrd. US-Dollar aus, was für mich nach mächtig Vorschusslorbeeren aussieht.

Bei der zweiten ausgezeichneten Arbeit geht es um die sogenannte Phagen-Display-Technik, die eine Methode zum Nachweis von Wechselwirkungen zwischen Proteinen darstellt. Wie fast immer, wenn es um Labortechnik geht, kommt der Weltmarktführer Thermo Fisher Scientific (NYSE:TMO) (WKN:857209) ins Spiel. Er hat zu beiden ausgezeichneten Arbeiten relevante Lösungen im Portfolio – ein echtes Qualitätsunternehmen.

Auch der Hauptkonkurrent Merck KGaA (WKN:659990) zieht Nutzen aus diesen wichtigen Erkenntnissen. Beide sind aber natürlich recht breit aufgestellt, sodass der Nobel-Faktor nicht so stark wirken kann. Dafür erscheint die Merck-Aktie derzeit noch vergleichsweise günstig.

Tech am Limit Bei Tech stehen meistens die Internetriesen im Fokus. Die Verleihung der Nobelpreise sollte uns motivieren, auch mal bei den Naturwissenschaften Inspiration für die Aktienauswahl zu holen. Leider sind meine diesmal identifizierten Unternehmen entweder schon außerordentlich gut gelaufen oder stark diversifiziert.

Deutlich wird, dass Optik und Gentechnik in der Forschergemeinde unverändert ganz hoch im Kurs stehen. Auch unseren Depots kann es vielleicht nicht schaden, ein bisschen davon beizumischen. Ich werde jedenfalls den ein oder anderen Wert auf meine Watchlist setzen und könnte mir vorstellen, bei zurückkommenden Kursen zuzugreifen.

Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Illumina. The Motley Fool empfiehlt Qiagen.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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