NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag wenig verändert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August kostete am Mittag 74,86 US-Dollar. Das waren 14 Cent mehr als am Montag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel hingegen um 14 Cent auf 67,94 Dollar.
Nach deutlicheren Kursschwankungen seit Freitag haben sich die Preise inzwischen wieder in etwa auf ihrem vorherigen Niveau stabilisiert. Am Wochenende hatte das Bündnis Opec+, bestehend aus dem Ölkartell Opec und anderen großen Förderern wie Russland, eine Ausweitung der Tagesförderung um etwa eine Million Barrel beschlossen. Die Entscheidung brachte die Ölpreise jedoch nicht nachhaltig unter Druck. Schließlich ist unklar, ob die Förderung tatsächlich in den angestrebten Volumen ausgeweitet werden kann. Die Commerzbank (DE:CBKG) verweist zudem auf die undurchsichtige Lage im Ölförderland Libyen. Der einflussreiche Militärkommandeur Haftar habe die Ölhäfen im Osten des Landes nach der erfolgreichen Rückeroberung von bewaffneten Milizen der in Bengasi ansässigen lokalen Ölgesellschaft übergeben. Die staatliche libysche Ölgesellschaft NOC, die von der Zentralregierung in Tripolis kontrolliert wird, sehe aber nur sich für die Vermarktung des libyschen Öls legitimiert. "Die Unsicherheit dürfte internationale Käufer davon abhalten, libysches Öl zu kaufen", schreibt die Commerzbank.