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Bundeswehr fliegt knapp 30 Soldaten aus irakischem Erbil aus

Veröffentlicht am 09.01.2020, 17:16
Aktualisiert 09.01.2020, 17:21
© Reuters.  Bundeswehr fliegt knapp 30 Soldaten aus irakischem Erbil aus

Berlin, 09. Jan (Reuters) - Die Bundeswehr fliegt knapp 30 Soldaten aus dem nordirakischen Erbil aus, die das Ende ihrer Einsatzzeit dort erreicht haben. "Wir verlagern im Moment diejenigen, die sowieso an das Ende ihrer Kontingentszeit gekommen sind", sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Donnerstag, nachdem sie den Wehrausschuss des Bundestages über die Lage im Irak informiert hatte. "Alle anderen Kräfte bleiben vorerst in Erbil." Dies gelte auch für die Militärausbilder, damit das Training der kurdischen Peschmerga im Falle einer Zustimmung der irakischen Regierung rasch wieder anlaufen könne.

Zuletzt waren noch knapp 120 deutsche Soldaten im Nordirak. Auch das internationale Militärcamp am Flughafen von Erbil, in dem die Deutschen neben Soldaten etlicher anderer Nationen stationiert sind, war in der Nacht zum Mittwoch Ziel iranischer Raketenangriffe geworden. Zwei Geschosse seien nach Bundeswehr-Angaben im Abstand von sechs und 13 Kilometern vom Lager eingeschlagen, hieß es aus Teilnehmerkreisen der Ausschuss-Sitzung. Es handle sich um Raketen, die als sehr präzise gälten. Experten hatten zuletzt die Vermutung geäußert, dass der Iran absichtlich keine westlichen Soldaten töten wollte.

Kritik an der Bundesregierung kam von der Opposition. Nach der Sitzung sei klar, dass das Mandat für den Bundeswehreinsatz politisch keine Zukunft habe, sagte der Grünen-Experte Tobias Lindner. Die Lage im Irak habe sich entscheidend verändert. "Deutschland muss klare Worte finden sowohl gegenüber dem Iran, aber auch gegenüber Präsident Trump und der US-Regierung", forderte er. Auch die Linkspartei verlangte das Ende des Einsatzes. Die Bundesregierung schiebe den schwarzen Peter der irakischen Regierung zu, kritisierte der Linken-Politiker Alexander Neu. Er habe den Eindruck, dass die Führung in Bagdad massiv unter Druck gesetzt werde, damit die internationalen Truppen im Land bleiben könnten. (Reporterin Sabine Siebold, redigiert von Rlf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030-2888-5168 oder 069-7565-1236.)

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