Investing.com - Im vergangenen Monat sind die Aktien von Plug Power (NASDAQ:PLUG) (PLUG) in die Knie gegangen. Einer der Outperformer des Jahres 2020 litt unter der Korrektur an den Märkten, die vor allem Wachstumswerte erfasste und dabei auch die aufstrebende neue Energiebranche in Mitleidenschaft zog. Enttäuschende Ergebnisse für das vierte Quartal halfen auch nicht und nun müssen die nervösen Investoren mit weiteren schlechten Nachrichten klarkommen.
Am Dienstag teilte der Spezialist für Wasserstoff-Brennstoffzellen mit, dass er seine Jahresabschlüsse für 2018 und 2019 sowie einige der letzten Quartalsberichte noch einmal überarbeiten muss, nachdem er bei der Vorbereitung seines 10-K-Formulars mit dem Wirtschaftsprüfer KPMG nicht zahlungswirksame Fehler entdeckt hatte. Die Fehler, so das Unternehmen, betreffen "den Buchwert von Nutzungsrechten, bestimmte Serviceverträge und bestimmte langlebige Vermögenswerte.“
Plug sollte das Form 10-K bereits Anfang des Monats bei der SEC einreichen, hat aber um eine Verlängerung gebeten; die Gründe für die Verzögerung liegen nun auf der Hand.
Plug Power hat erklärt, dass kein Fehlverhalten von Seiten des Unternehmens festgestellt wurde und dass die Anpassungen voraussichtlich keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb, die Liquiditätslage oder die geschäftlichen Vereinbarungen haben werden.
Natürlich waren die Anleger von dieser Nachricht nicht gerade begeistert und schickten die Aktie in der folgenden Sitzung nach unten. Oppenheimer-Analyst Colin Rusch rechnet zwar damit, dass die Aktie zunächst unter Druck bleiben wird, aber der Analyst sieht die Sache eher gelassen.
"Wir gehen davon aus, dass die Rechnungslegung der Leasing- und Dienstleistungsverträge die Ursache für das Problem ist. Wir haben die Notwendigkeit ähnlicher Korrekturen bei anderen Unternehmen in unserer Coverage gesehen, da sich die Standards für solche Geschäftsvorfälle verändert haben," sagte Analyst. " Bis das Problem gelöst ist, erwarten wir einen leichten Kursrückgang und einen bescheidenen Rücksetzer. Dennoch bleiben wir konstruktiv in Bezug auf die Wachstumsaussichten von PLUG, die strategische Position und die Stärke der Bilanz, die das Wachstum unterstützt."
Wann das Thema ad acta gelegt werden kann, ist noch unklar, aber Rusch zufolge arbeitet das Finanzteam von PLUG " intensiv daran, dieses Problem so schnell wie möglich zu lösen."
Plug Power hat seine Schätzungen für die Bruttoumsätze nicht geändert: das Unternehmen rechnet weiterhin mit einem Bruttoumsatz von 475 Millionen Dollar im Jahr 2021, 750 Millionen Dollar im Jahr 2022 und 1,7 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
Aus diesem Grund bekräftigt Rusch sein Outperform-Rating für Plug Power-Aktien. Das Kursziel liegt bei 62 Dollar.
Im Schnitt empfehlen 10 Analysten die Aktien von Plug Power zum Kauf, zwei zum Halten und nur einer rät zum Verkauf. Das durchschnittliche Kursziel in den nächsten 12 Monaten beläuft sich auf knapp 58,54 Dollar - ein Aufwärtspotenzial von über 55 Prozent (MU:E2NG).