Investing.com - Dass China die Bitcoin-Miner ins Visier genommen hat, ist ein alter Hut, aber das dieser Geschäftsbereich in den liberalen USA ebenfalls Steine in den Weg gelegt bekommt, das ist in dem Ausmaß neu.
In dem vorliegenden Fall geht es um Compass Mining. Einem US-Unternehmen, dass sich auf die Produktion von Mining-Rigs und Hardware-Hosting Lösungen für das Bitcoin-Mining spezialisiert hat.
Der Compass Mining CEO Whit Gibbs ist sichtlich verärgert, denn JPMorgan (NYSE:JPM) hat ihm die Geschäftskonten dicht gemacht.
In seinem Tweet gratuliert er JPMorgan zur Schließung der Compass Mining Konten. Aus seiner Sicht eine Repressalie, weil man den Institutionen den Kampf angesagt hat, die die Vorherrschaft des Papiergeldes verteidigen.
Besonders brisant ist, dass es das renommierte Bankhaus nicht für nötig hielt, Compass Mining über diesen Vorgang zu informieren.
Bisher ist nicht bekannt, warum JPMorgan sich veranlasst sah, die Konten zu sperren.
Unterdessen formiert sich in der Krypto-Community auf Twitter Widerstand, und es wird spekuliert, dass nun Tausende von Kunden abwandern werden.
Kleiner Lichtblick - eine neue Bank scheint zumindest in Aussicht zu stehen - die Silicon Valley Bank, die bereits Unternehmen wie Coinbase (NASDAQ:COIN) bei ihren Finanzgeschäften behilflich war.
Für Compass Mining mag das ganze zwar ein Ärgernis sein, aber der mit dem Medienrummel verbundene Werbeeffekt könnte sich auf die Geschäfte des Unternehmens sogar positiv auswirken.
Die Firma wirbt damit, dass Bitcoin Mining für jeden möglich ist. Die Anschaffung von teurem Equipment entfällt durch das Angebot, Mining-Rigs an einem der vielen Standorte zu mieten.
Der für die Standortauswahl wichtigste Punkt sind natürlich die Stromkosten, welche zwischen Krasnoyarsk in Russland, Quebec in Canada und Washington in den USA recht unterschiedlich ausfallen.
Einer der bekanntesten Kunden von Compass Mining ist kein geringer als Twitter (NYSE:TWTR) CEO und Milliardär Jack Dorsey.
Für JPMorgan könnte es unangenehm werden, wenn er sich in den Fall einklinkt.
Von Marco Oehrl