Düsseldorf, 16. Nov (Reuters) - Der Bundeskartellamt sieht die Pläne für eine Übernahme von bis zu 101 Filialen der Supermarktkette Real durch den deutlich größeren Konkurrenten Kaufland skeptisch. Die Behörde habe bei ihrer Prüfung der Pläne eine Reihe wettbewerblicher Probleme durch die Transaktion identifiziert, stehe aber in Gesprächen mit den beteiligten Unternehmen über mögliche Lösungen, wie sie am Montag in Bonn mitteilte. Die Frist für eine Entscheidung über den Verkauf an Kaufland verlängerten die Kartellwächter erneut - sie läuft nun bis Ende des Jahres. Kaufland ist Teil der Schwarz-Gruppe, zu der auch der Discounter Lidl gehört. Die Schwarz-Gruppe ist der Behörde zufolge mit einem Umsatz von etwa 113,3 Milliarden Euro europaweit der mit Abstand größte Lebensmitteleinzelhändler.
Der Großhandelskonzern Metro (DE:CECG) B4B.DE hatte die Supermarktkette Real mit rund 270 Märkten und rund 34.000 Beschäftigten an den russischen Investor SCP verkauft. Dieser will die Kette zerschlagen, neben Kaufland soll unter anderem auch Edeka Filialen übernehmen. Bis zu 72 Real-Standorte sollen an Edeka gehen. Diese Pläne will die Behörde bis zum 21. Dezember prüfen.
Das Kartellamt sieht den deutschen Lebensmittel-Einzelhandel von nur wenigen großen Konzernen beherrscht. Deshalb prüft es Übernahmen in dem Sektor sehr genau.