Bei der Lufthansa-Billigtochter Eurowings wird es vorerst keinen gewerkschaftsübergreifenden Tarifvertrag für die Flugbegleiter geben. In der Nacht seien die Gespräche mit dem Unternehmen und der Konkurrenzgewerkschaft Verdi gescheitert, teilte die Flugbegleitergewerkschaft Ufo am Freitag mit. Dabei ging es um ein Abkommen, das einheitliche Tarifverträge für das gesamte Eurowings-Kabinenpersonal ermöglichen sollte.
Ufo machte Verdi für den Abbruch der Gespräche verantwortlich. "Eine gemeinsame Lösung ist jetzt gescheitert, da Verdi eine letzte Einigungsempfehlung der anderen Parteien ausgeschlagen hat", erklärte Verhandlungsführerin Sylvia De La Cruz. Der Anfang Dezember vereinbarte Tarifvertrag von Verdi und Eurowings führe zu "Verschlechterungen bei den Arbeitsbedingungen", außerdem würden "essenzielle Themen" darin ausgeklammert. Ufo wolle einen "besseren Vertrag" mit der Fluggesellschaft abschließen.
Die Gewerkschaft unterstellte, "dass Eurowings es darauf angelegt hat, mit der 'zahmeren' Verdi zu kooperieren". Es gehe darum, "Ufo vom Tariftisch zu verdrängen". Die Gewerkschaft werde aber "mit den 'normalen' gewerkschaftlichen Mitteln" die Ziele der Eurowings-Mitarbeiter weiter verfolgen.
Ob damit möglicherweise auch Streiks gemeint sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor. In dem Tarifkonflikt bei Eurowings hatten in den vergangenen Wochen sowohl Verdi als auch Ufo Arbeitsniederlegungen organisiert.