Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Aktien der Kohl's Corporation (NYSE:KSS) sind am Montag im Handel an der Wall Street um 7,5% eingebrochen. Ausschlaggebend dafür war die Bekanntgabe der langfristigen Wachstumsziele des US-Einzelhändlers, die hinter den Erwartungen des Marktes zurückblieben.
Das Unternehmen will seinen Umsatz jährlich um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigern und Sephora zu einem 2-Milliarden-Dollar-Geschäft ausbauen. Zuvor hatten aktivistische Investoren Druck auf den Einzelhändler ausgeübt, einen Verkauf zu erwägen und den Wert seiner Immobilien zu steigern. Einer dieser Investoren, der Hedgefonds Engine Capital, der etwa 1 % des Unternehmens kontrolliert, drängte die Kaufhauskette zur Ausgliederung ihres schneller wachsenden E-Commerce-Geschäfts.
Die "Sephora at Kohl's"-Stores sollen dem Unternehmen den Ruf einer Beauty-Destination verschaffen. In den Filialen können die Kunden ein Sortiment renommierter Make-up-, Hautpflege-, Haar- und Parfummarken kennenlernen. Wie das Unternehmen letzte Woche bei der Bekanntgabe seiner Ergebnisse für das vierte Quartal mitteilte, sollen bis 2023 850 solcher Stores eröffnet werden.
Für die meisten Einzelhändler stellt der Online-Handel das am schnellsten wachsende Geschäftssegment im Vergleich zu ihren traditionellen stationären Verkaufsstellen dar. Aus diesem Grund messen Finanzinvestoren dem E-Commerce einen größeren Wert bei und betrachten die herkömmlichen Ladengeschäfte als Belastung für das rentablere Geschäft, weshalb sie auf einen solchen Verkauf drängen. Kohl's' heutige Mitteilung wird diesen Forderungen nicht gerecht.
Kohl's plant außerdem, in den nächsten vier Jahren mehr als 100 kleinere Stores zu eröffnen. Damit sollen neue Kunden angelockt werden. Gegenüber CNBC sagte CEO Michelle Gass, dass diese Geschäfte etwa 35.000 Quadratmeter groß sein werden, verglichen mit den 80.000 Quadratmetern, über die viele Kohl's-Filialen verfügen.
Laut dem Unternehmen werden operative Margen von 7 bis 8 % jährlich und ein Gewinnwachstum pro Aktie im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt.
Gemäß CNBC bezeichnete Macellum Advisors, ein weiterer aktivistischer Investor, die Ergebnisse von Kohl's als enttäuschend und erklärte, dass er angesichts der derzeitigen Zusammensetzung des Vorstands und des Managements weiterhin skeptisch sei, was die Zukunft des Einzelhändlers angehe.
Der Gesamtumsatz von Kohl's im vierten Quartal stieg um etwa 6 % auf 6,5 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie fiel um 2 Cents auf 2,20 Dollar.