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Könnte AT&T seine Dividende kürzen?

Veröffentlicht am 15.10.2020, 10:51
Könnte AT&T seine Dividende kürzen?
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AT&T (NYSE:T) (WKN: A0HL9Z) ist eine bei Ruheständlern und Dividendenanlegern sehr beliebte Aktie. Als einer der drei größten Mobilfunkanbieter des Landes verfügt das Unternehmen traditionell über hohe, profitable und wiederkehrende Einnahmen. Viele betrachten sie daher als eine recht sichere Aktie.

In den letzten zehn Jahren wurde der Mobilfunkmarkt jedoch gesättigt. Als Reaktion darauf hat der frühere CEO Randall Stephenson mehrere große Übernahmen im Medienbereich getätigt, darunter die Übernahme von DIRECTV in Höhe von 49 Milliarden USD im Jahr 2015. Im Jahr 2018 folgte die Übernahme von Time Warner (NYSE:TWX) in Höhe von 85,4 Milliarden USD.

Das Wachstum sieht derzeit nicht ganz so sicher aus. Denn sowohl das WLAN-Kerngeschäft als auch die fremdfinanzierten Übernahmen könnten die Dividende von 7,25 % gefährden. Daher die Frage: Besteht die Gefahr, dass AT&T seine Dividende kürzt?

Analyst stuft AT&T herab Kürzlich stufte KeyBanc-Analyst Brandon Nispel AT&T herab, was bedeutet, dass Investoren ihre Beteiligung reduzieren sollten. Nispel gab dem Unternehmen auch ein Kursziel von 25 USD an, was unter dem derzeitigen Aktienkurs von etwa 29 USD liegt. Nispel glaubt, dass der gegenwärtige makroökonomische Druck noch mehr Menschen zum Kündigen ihrer Verträge bringen wird. Davon dürfte DIRECTV besonders hart betroffen sein. Der Versuch von AT&T, AT&T TV und AT&T Now zu bündeln, dürfte dabei nicht ausreichen, um die Verluste auszugleichen.

Zudem ist Nispel der Ansicht, dass das Kerngeschäft WLAN kein Selbstläufer mehr ist. Denn die Verbraucher würden in harten Zeiten auf kostengünstigere Verträge umsteigen.

Es ist unwahrscheinlich, dass diese kurzfristigen Gegenwinde zu einer Dividendenkürzung führen werden. Doch jeder dieser Gegenwinde deutet auf längerfristige Probleme hin. Und die wirken sich auf jeden einzelnen Geschäftsbereich von AT&T aus.

Langfristige Probleme bei DIRECTV Die längerfristigen Probleme von AT&T hören da nicht auf. Erstens wirkt der Kauf von DIRECTV wie ein großer Fehler. Der teure Kauf fand beim Markthöchststand von Pay-TV im Jahr 2014 statt. Seitdem ist die Zahl der US-Pay-TV-Haushalte von 100,5 Millionen auf derzeit etwa 83 Millionen gesunken, mit einem prognostizierten Rückgang auf 72,7 Millionen bis 2023. DIRECTV-Haushalte erhalten ihr Internet oft nicht über den gleichen Anbieter. Auch wenn AT&T im letzten Quartal seine Glasfaser-Breitbandanschlüsse ausbauen konnte, liegen diese Zahlen weit unter seinem Video-Footprint und weit unter den Zahlen anderer führender Breitbandanbieter.

Tatsächlich hat AT&T Berichten zufolge DIRECTV zum Kauf freigegeben. Das größte Angebot für die Einheit betrug jedoch laut New York Post offenbar lediglich 15,75 Milliarden USD. Das ist weit unter den 49 Milliarden USD, die das Unternehmen vor fünf Jahren gezahlt hat. Trotzdem will AT&T den Bereich veräußern. Das zeigt, wie dringend man hier handeln und die Einheit loswerden will.

HBO Max hat heftige Konkurrenz Unterdessen sieht auch der Kauf von Time Warner nicht mehr ganz so gut aus. Denn die Kabelnetzwerke bekommen den Druck der Vertragskündigungen mächtig zu spüren. Und HBO wirkt mit seinem eigentlich guten Programmangebot gegenüber der neuen Konkurrenz nicht mehr ganz so einzigartig.

Mit 14,99 USD pro Monat ist das neue All-Inclusive-Angebot HBO Max der teuerste Streaming-Video-on-Demand-Dienst. Es ist nicht ganz klar, ob in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld weiteres großes Wachstum drin ist.

Es ist denkbar, dass in harten Zeiten Kunden einfach Testangebote wahrnehmen und nach einem Monat das nächste Angebot eines Konkurrenten nutzen.

Das betrifft natürlich nicht ausschließlich HBO Max, aber es könnte sich mittelfristig auf die Abonnentenzahlen auswirken. HBO sagte zwar, dass die HBO- und HBO-Max-Abos zusammengenommen in der ersten Hälfte des Jahres 2020 um 5 % gestiegen seien. Doch das ist nicht unbedingt beeindruckend. Immerhin herrschte ein Lockdown und die Regierungen schütteten Extrazahlungen an die Bürger aus.

Die Zeit der Konjunkturpakete ist jetzt vorüber. Vielleicht kommt demnächst ein Impfstoff. Also: Wie viel kann angesichts dessen HBO noch wachsen?

Die große Bedrohung 5G Die größte Bedrohung für AT&T ist jedoch der potenziell verstärkte Wettbewerb im WLAN-Kerngeschäft von AT&T. Das Unternehmen hat sein Netz seit Langem als eines der beiden besten im 4G-Bereich angepriesen. Doch die Fusion zwischen T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) (WKN: A1T7LU) und Sprint birgt das Potenzial, im Bereich Mobilfunk noch mehr Wettbewerb zu erzeugen.

Tatsächlich hat das „neue“ T-Mobile gerade AT&T als zweitgrößten Mobilfunkanbieter der USA überholt. T-Mobile will sowohl AT&T als auch Verizon mit einem starken 5G-Netz schlagen und gleichzeitig seine gewohnt niedrigeren Preise anbieten. Der Übergang zu 5G könnte eine echte Bedrohung für das werden, was Investoren einst als sicheres Business für AT&T gehalten hatten.

Im letzten Quartal ging jeder einzelne Geschäftsbereich von AT&T zurück, einschließlich Mobilfunk. Die überaus wichtige Zahl der Postpaid-Telefonkunden sank um 0,7 %. Obwohl die Zahl der angeschlossenen Geräte und der Prepaid-Kunden zunahm, gingen die Einnahmen aus Mobilitätsdiensten insgesamt um 1,1 % zurück.

Man kann AT&T nicht sorglos liegen lassen AT&T könnte trotzdem immer noch reizvoll sein. Schließlich stand hinter den Übernahmen von DIRECTV und Time Warner die Idee, Angebote über Mobilität, Internet und Inhalte hinweg bündeln zu können. Das Unternehmen ist vielleicht immer noch in der Lage, dies erfolgreich zu tun – aber dazu braucht es eine echt gute Idee.

AT&T will in den nächsten drei Jahren weitere 4 Milliarden USD in HBO Max investieren. Bis 2025 sollen 50 Millionen bis 55 Millionen Abonnements erreicht werden. Das könnte eine gute Nachricht für den Geschäftsbereich WarnerMedia sein und dazu beitragen, Verluste bei DIRECTV auszugleichen.

Derweil ist es nicht sicher, dass AT&T bei 5G den Kürzeren ziehen wird. T-Mobile hat derzeit die breiteste 5G-Abdeckung und Verizon die höchsten Geschwindigkeiten. AT&T liegt irgendwo dazwischen. Das Unternehmen gab gerade bekannt, dass es Anfang dieses Sommers die US-weite 5G-Verfügbarkeit erreicht hat, und im Dezember steht eine weitere Versteigerung von Funkfrequenzen an. Es ist bei 5G noch nichts entschieden.

Realistisch bleiben Der Nettogewinn von AT&T entsprach nicht der Dividendenzahlung für die erste Jahreshälfte, was besorgniserregend ist. Während der freie Cash-Flow die Dividende locker abdeckte, hat AT&T in den letzten Jahren weniger für Investitionen als für Abschreibungen ausgegeben. Das könnte bedeuten, dass man für jene Bereiche Dinge zu wenig ausgibt, die die Wettbewerbsposition verbessern könnten.

AT&T ist kein „sicherer“ Dividendenwert mehr. Im Medienbereich droht Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484), im Mobilfunkbereich T-Mobile US. Die hohe Dividende und die Schuldenlast sind Belastungen, die diese Konkurrenten nicht haben.

Ich persönlich besitze AT&T-Aktien, aber es ist eine winzige Position in meinem Portfolio. Ich spiele gerade mit dem Gedanken, die Aktie komplett abzustoßen.

Wer immer noch unter der Annahme handelt, AT&T sei eine sichere Aktie, sollte wahrscheinlich eine Diversifizierung seines Portfolios in Betracht ziehen. Zumindest sollten die Anleger das Unternehmen genau beobachten. Man sollte auf dem Schirm haben, ob die neuen Angebote im 5G- und Streaming-Bereich ausreichen, um Rückgänge in den alten Geschäftsbereichen auszugleichen. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte tatsächlich irgendwann eine Dividendenkürzung bevorstehen.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und empfiehlt Aktien von T-Mobile US. Billy Duberstein besitzt Aktien von AT&T, Netflix und T-Mobile US . Dieser Artikel erschien am 8.10.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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