Investing.com - Upstart (NASDAQ:UPST) erfüllte zwar die Analystenschätzungen für das zweite Quartal, aber die Aktien der KI-Kreditplattform stürzten am Mittwoch dennoch um mehr als 35% ab.
Wie das Unternehmen mitteilte, fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 40% auf 135,8 Millionen Dollar. Diese Zahl entsprach nahezu genau der Schätzung der Analysten, die bei 135,2 Millionen Dollar gelegen hatte.
Dave Girouard, Mitgründer und CEO von Upstart, äußerte sich zu den Ergebnissen: "Durch unsere Bemühungen im letzten Jahr, die Effizienz und den operativen Hebel in unserem Geschäft zu verbessern, haben wir im zweiten Quartal einen Rekord-Deckungsbeitrag und positiven Cashflow erzielt." Girouard zeigte sich optimistisch angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Bedingungen: "Obwohl das wirtschaftliche Umfeld nach wie vor anspruchsvoll ist, hat Upstart das Potenzial, schnell und profitabel zu expandieren, sobald sich die Wirtschaft wieder normalisiert. Wir sind in der Pole-Position, um die Branche in eine KI-gestützte Zukunft zu führen, die den Zugang zu Krediten für Millionen von Amerikanern erheblich verbessert."
Überraschend vermeldete Upstart außerdem einen Gewinn von 6 Cent pro Aktie, während die Analysten zuvor einen Verlust von 7 Cent pro Aktie erwartet hatten.
Für Enttäuschung bei den Investoren sorgte möglicherweise die Umsatzprognose, die mit rund 140 Millionen Dollar für das laufende Quartal kaum eine Verbesserung gegenüber dem zweiten Quartal erwarten lässt.
Die Unruhe rund um die Upstart-Aktien begann bereits am Montag, als Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) den Anlegern empfahlen, von der bisherigen Jahresrallye der Aktie zu profitieren und ihre Anteile zu veräußern. Die US-Investmentbank erklärte, dass der Kreditsektor im Vergleich zum übrigen Aktienmarkt eine Underperformance aufweise und dass die überfälligen Forderungen weiterhin hoch seien. Die Experten stuften Upstart unverändert mit "Underperform" und einem Kursziel von 13 Dollar ein.
Zum Ende der Handelssitzung am Dienstag wiesen die Upstart-Aktien immer noch ein Plus von 297,6% seit Jahresbeginn auf.
Auch Citi-Analyst Peter Christiansen bleibt nach den Zahlen skeptisch und empfiehlt weiterhin den Verkauf der Upstart-Aktie mit einem Kursziel von 15 Dollar. Daraus ergibt sich ein Abwärtsrisiko von über 70%. Christiansen begründete diese Einschätzung mit den potenziell negativen Auswirkungen höherer Zinsen, der kumulierten Inflation sowie der schrittweisen Rückkehr von Zahlungen für Studentenkredite, die sich auf die Fundamentaldaten für Nicht-Prime-Kredite auswirken könnten.