Düsseldorf, 11. Mrz (Reuters) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat die Absage von Thyssenkrupp TKAG.DE an eine Übernahme der Stahlsparte durch Liberty Steel begrüßt. "Die Entscheidung des Managements war richtig und wir können beruhigt sein", sagte Laschet am Donnerstag auf der Jahrestagung "Zukunft Stahl" des "Handelsblatts". "Auch das war wieder ein Beispiel, was alles an Versprechen gemacht wurde." Wenn man leichtfertig solchen Dingen glaube, könne man im Management riesige Fehler machen, die nicht mehr zu korrigieren seien. "Und insofern war es wichtig, dass das Unternehmen sich gegen die Liberty Beteiligung entschieden hat."
Laschet antwortete auf die Frage, wie er die Absage Thyssenskrupps angesichts der Insolvenz der britischen Bank Greensill Capital beurteile, deren größter Kunde der Eigentümer von Liberty Steel, Sanjeev Gupta, ist. Gupta war dadurch unter Druck geraten. Thyssenkrupp hatte Mitte Februar den Verkauf der Sparte mit der Begründung abgelehnt, dass die Vorstellungen beim Preis und der Finanzierung zu weit auseinander lägen.
Ungeachtet anhaltender Rufe aus den Reihen der IG Metall lehnte Laschet eine Staatsbeteiligung an der Stahlsparte von Thyssenkrupp ab. "Es wird ja nicht besser dadurch. Das Geschäftsmodell muss ja stimmen. Und der Staat ist ja nicht der bessere Unternehmer." Deshalb würde er sich wünschen, dass das Unternehmen dies aus eigener Kraft mache. Man bleibe im Gespräch. Eine Beteiligung des Landes NRW sehe er derzeit aber nicht.