(Neu: Analystenkommentar von Nationalbank und Warburg Research, Schlusskurs)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einem weiteren Rückschlag für den wichtigen Umsatzträger Erbitux haben die Aktien der Merck KGaA am Dienstag etwas schwächer geschlossen als der Gesamtmarkt. Bis Handelsende fielen die Titel um 1,02 Prozent auf 93,88 Euro. Den Dax drückten weitere Gewinnmitnahmen derweil um 0,76 Prozent.
Merck hatte am Morgen mitgeteilt, dass der Antrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Indikationserweiterung für eine Lungenkrebsvariante zurückgezogen wurde. Zur Begründung wurde angeführt, dass weitere Studiendaten notwendig gewesen wären. Anfang Juli hatte Merck in einer Studie zum fortgeschrittenen Magenkarzinom bereits das erhoffte Ergebnis verfehlt.
WARBURG RESEARCH BELÄSST MERCK KGAA AUF 'HOLD'
Das Scheitern des Antrags überrasche nicht, zeige aber die Probleme in der Produktpipeline des Pharmabereichs auf, schrieb Analyst Jochen Reichert von Warburg Research in einer Studie vom Dienstag. Kurzfristig steige deshalb der Druck. Langfristig allerdings seien die Aussichten mit den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen etwas besser. Der operative Cashflow dürfte zulegen und in der Folge zu einer sinkenden Verschuldung führen. Er hält an der 'Hold' mit einem Kursziel von 81,40 Euro fest.
Die Experten der National-Bank AG stuften die Titel aktuell hingegen von 'Halten' auf 'Verkaufen' ab, verwiesen hierbei allerdings auf das nun erreichte Bewertungsniveau, das als eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen bezeichnet wurde. Insbesondere aufgrund der in den vergangenen Jahren mehrfach gescheiterten Verbreiterung der Produktpipeline im wichtigen Pharmageschäft fehle es an wesentlichen Wachstumsimpulsen, schrieb Analyst Steffen Manske in einer Studie.
EQUINET: ERWARTUNGEN DÜRFTEN BEREITS GERING GEWESEN SEIN
Equinet-Analyst Edouard Aubery stützte sich indes ebenfalls auf den Rückschlag. Dieser sei bereits der dritte und ganz offensichtlich keine gute Nachricht, die Erwartungen dürften allerdings bereits recht gering gewesen sein, nachdem das Management wiederholt eine nur geringe Erfolgschance des Programms betont habe, so der Experte. Auch die Entscheidung, mit dem Wirkstoff TH-302 in eine Phase-III-Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs zu gehen, sei keine größere Überraschung. Gemeinsam mit dem Partner Threshold will Merck die Daten zur Phase IIb im Rahmen der vom 28. September bis 2. Oktober 2012 in Wien stattfindenden Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) vorstellen.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff rechnete in Reaktion auf die Erbitux-Meldung bereits mit Gewinnmitnahmen. Nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA sich bereits im November 2009 negativ zum Einsatz von Erbitux beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) geäußert hatte, habe der Markt aber wohl damit rechnen dürfen. Gleichwohl zeige der Schritt, warum Merck Serono umstrukturiert wird. Das Unternehmen habe noch keine gut gefüllte Pipeline von Wirkstoffen in marktnahen Entwicklungsstadien, und bis dahin werde auch noch einige Zeit verstreichen, so Wendorff. Er bewertet Merck KGaA mit 'Hold'./ag/rum/sf/mis/stb
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach einem weiteren Rückschlag für den wichtigen Umsatzträger Erbitux haben die Aktien der Merck KGaA
Merck hatte am Morgen mitgeteilt, dass der Antrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) auf Indikationserweiterung für eine Lungenkrebsvariante zurückgezogen wurde. Zur Begründung wurde angeführt, dass weitere Studiendaten notwendig gewesen wären. Anfang Juli hatte Merck in einer Studie zum fortgeschrittenen Magenkarzinom bereits das erhoffte Ergebnis verfehlt.
WARBURG RESEARCH BELÄSST MERCK KGAA AUF 'HOLD'
Das Scheitern des Antrags überrasche nicht, zeige aber die Probleme in der Produktpipeline des Pharmabereichs auf, schrieb Analyst Jochen Reichert von Warburg Research in einer Studie vom Dienstag. Kurzfristig steige deshalb der Druck. Langfristig allerdings seien die Aussichten mit den eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen etwas besser. Der operative Cashflow dürfte zulegen und in der Folge zu einer sinkenden Verschuldung führen. Er hält an der 'Hold' mit einem Kursziel von 81,40 Euro fest.
Die Experten der National-Bank AG stuften die Titel aktuell hingegen von 'Halten' auf 'Verkaufen' ab, verwiesen hierbei allerdings auf das nun erreichte Bewertungsniveau, das als eine gute Gelegenheit für Gewinnmitnahmen bezeichnet wurde. Insbesondere aufgrund der in den vergangenen Jahren mehrfach gescheiterten Verbreiterung der Produktpipeline im wichtigen Pharmageschäft fehle es an wesentlichen Wachstumsimpulsen, schrieb Analyst Steffen Manske in einer Studie.
EQUINET: ERWARTUNGEN DÜRFTEN BEREITS GERING GEWESEN SEIN
Equinet-Analyst Edouard Aubery stützte sich indes ebenfalls auf den Rückschlag. Dieser sei bereits der dritte und ganz offensichtlich keine gute Nachricht, die Erwartungen dürften allerdings bereits recht gering gewesen sein, nachdem das Management wiederholt eine nur geringe Erfolgschance des Programms betont habe, so der Experte. Auch die Entscheidung, mit dem Wirkstoff TH-302 in eine Phase-III-Studie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs zu gehen, sei keine größere Überraschung. Gemeinsam mit dem Partner Threshold will Merck die Daten zur Phase IIb im Rahmen der vom 28. September bis 2. Oktober 2012 in Wien stattfindenden Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) vorstellen.
Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff rechnete in Reaktion auf die Erbitux-Meldung bereits mit Gewinnmitnahmen. Nachdem der Ausschuss für Humanarzneimittel der EMA sich bereits im November 2009 negativ zum Einsatz von Erbitux beim nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC) geäußert hatte, habe der Markt aber wohl damit rechnen dürfen. Gleichwohl zeige der Schritt, warum Merck Serono umstrukturiert wird. Das Unternehmen habe noch keine gut gefüllte Pipeline von Wirkstoffen in marktnahen Entwicklungsstadien, und bis dahin werde auch noch einige Zeit verstreichen, so Wendorff. Er bewertet Merck KGaA mit 'Hold'./ag/rum/sf/mis/stb