Von Michael Elkins
Die US-Großbank Morgan Stanley bleibt bullish für die beiden chinesischen Elektroautohersteller Li Auto (NASDAQ:LI) und Xpeng (NYSE:XPEV). Die Kursziele lauten 53 bzw. 41 Dollar.
Die pessimistische Volumenprognose von Li Auto für das 3. Quartal lässt die Analysten annehmen, dass der Hersteller von Elektrofahrzeugen mit einem Einbruch der Auslieferungen bis in den August hinein rechnet. Da der L9 jedoch an Popularität gewinnt und der Li ONE um 7.000 RMB günstiger ist, sehen die Experten das Potenzial für bessere Ergebnisse im gesamten dritten Quartal.
Laut Li Auto könnte die monatliche Gesamtauslieferungsrate für den L9 bis zum vierten Quartal 2022 auf 15.000 Einheiten ansteigen. Darüber hinaus deutete der EV-Hersteller an, dass er die Markteinführung und Auslieferung des L8 beschleunigen will. Man rechnet nun damit, dass das Modell im September auf den Markt kommen wird (statt wie bisher erwartet im Oktober). Aufgrund der kürzeren Zeitspanne zwischen Markteinführung und Auslieferung im Vergleich zum L9 geht das Management davon aus, dass der L8 schon bald nach der Markteinführung ausgeliefert werden kann und einen bedeutenden Beitrag zum Volumen im Q4 leisten wird.
Auch XPeng sei weiterhin ein attraktiver Kauf, so die Analysten. Sie berufen sich dabei auf eine Veranstaltung zur Einführung seiner neuen Supercharging-Technologie. XPEV stellte seinen ersten S4-Supercharger zusammen mit dem Rollout der tausendsten Selbstladestation vor.
Der S4-Supercharger ist 2 bis 3 Mal schneller als bisherige Supercharger und ermöglicht es XPeng-Fahrzeugen, mit einer Fünf-Minuten-Ladung eine Reichweite von mehr als 200 Kilometern zu erzielen, wie der China Light-Duty Vehicle Test Cycle (CLTC) belegt. Durch den Einsatz einer Flüssigkeitskühlung, die die Sicherheit und Effizienz erhöht, wird die Aktivierungszeit des Ladegeräts auf unter 15 Sekunden reduziert. Der S4-Supercharger passt zu XPengs neuestem Modell G9 und den kommenden Modellen, die auf der 800V-Plattform basieren.
Das XPeng-Management hat einen aggressiven Plan zur Installation von Tausenden von S4-Superchargern bis 2025 vorgestellt. Die Analysten glauben jedoch, dass die Verbreitung von 800V/480kWh Superchargern eine Aufrüstung des chinesischen Stromnetzes erfordern würde. Auch die hohen Kosten von SiC, einer entscheidenden Komponente der HPC-Architektur, stehen einer schnellen Verbreitung im Wege.