FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Elektronikkette Media-Saturn sieht keine Folgen für das Geschäft durch den Gesellschafterstreit zwischen Metro (XETRA:MEOG) und Erich Kellerhals. Die Dauerfehde "beschäftigt uns, behindert uns aber nicht", sagte der Finanzchef der Media-Saturn-Holding, Oliver Seidl, der "Börsen-Zeitung" (Samstagausgabe). Als Beleg nannte er die jüngste Umsatzentwicklung. "Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist es erstmals seit 2007 gelungen, den Umsatz auf vergleichbarer Fläche in allen vier Quartalen zu steigern." Zudem konnte in dieser Zeit das Onlinegeschäft ausgebaut werden und andere operative Messgrößen verbessert werden.
Metro hält 78,4 Prozent an der Media-Saturn-Holding. Der Rest liegt beim Unternehmensgründer Erich Kellerhals. Die beiden Parteien streiten seit einigen Jahren erbittert über den Kurs des Unternehmens. Dabei steht auch Seidl in der Schusslinie von Kellerhals, der dessen Ende März auslaufenden Vertrag als Geschäftsführer nicht verlängern will. Der Finanzchef geht aber davon aus, dass hier eine Lösung gefunden wird und er weiter für Media-Saturn arbeitet. Er will auch die teils verbalen Attacken nicht zu ernst nehmen. "Ich glaube, er meint nicht mich persönlich. Es ist Teil der Gesellschafterproblematik, die ich nicht lösen kann", sagte er. Den Vorwurf, dass die Geschäftsführung nicht in der Lage sei, einen Konzernabschluss aufzustellen, will er aber nicht auf sich sitzen lassen. Dies liege an Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den Gesellschaftern gelegen. Auch das Thema der unzureichenden Eigenkapitalausstattung, die Kellerhals kürzlich moniert hatte, sieht Seidl anders. Zum einen liege das daran, dass sich die Gesellschafter in der Satzung auf eine komplette Ausschüttung der Gewinne festgelegt haben. Zum anderen sei eine niedrigere Quote aber unproblematisch, "da wir als vollkonsolidierte Gesellschaft der Metro immer ausreichend kapitalisiert sind".