von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der deutsche Chemiekonzern Bayer AG (DE:BAYGN) hat heute Morgen weitere Gründe seine 63 Mrd USD schwere Übernahme von Monsanto (NYSE:MON) zu bereuen, nachdem eine Jury in den USA befunden hatte, dass sein Unkrautvernichter Roundup für die Krebserkrankung von Kläger Edwin Hardeman verantwortlich ist. Es handelt sich um das zweite Urteil gegen das Unternehmen und schlimmeres bahnt sich an, als das laufende Verfahren in Kalifornien nun in die Phase übergeht, in der die Verantwortlichkeit des Unternehmens bestimmt wird.
Bayer argumentiert immer noch, dass das Urteil wissenschaftlicher Grundlage entbehrt, aber seine Argumente fielen auf taube Ohren, als der Markt heute Morgen weitere 11% seines Marktwerts durch den Schornstein schickte. Bei dieser Kursbewegung allein gingen rund 7 Mrd USD verloren, was mehr als die 6 Mrd USD an direkten Kosten ist, die Analysten im Gefolge der Roundup-Verfahren als wahrscheinlich ansehen, sodass es eine offene Frage ist, ob die Analysten zu zurückhaltend waren oder der Markt überreagiert.
Damals in 2015, als das Management das ausufernde Konglomerat trimmte, waren seine Anteile mehr als das Doppelte wert. Aber die Monsanto-Übernahme, die es zum global führenden Unternehmen in der Agrochemie machen sollte, hat nicht nur einen eine Reihe von Haftungsproblemen für Altfälle mit sich gebracht, sondern auch einen Mangel an Fokus geschaffen, der den Rest der Gruppe in Mitleidenschaft gezogen hat. Diese Probleme werden bleiben, selbst wenn die direkten Kosten von Roundup eingegrenzt werden können.
Abgesehen von Bayer, ging es an den Märkten seit- oder abwärts, als die Händler den heutigen Ausgang der Federal Reserve Sitzung und den EU-Gipfel von Morgen abwarten. Der deutsche Dax stand 0,8% tiefer, während der FTSE 100 sich unbewegt behauptete und der Benchmark Stoxx 600 um 0,3% auf 383,24 gesunken ist.
Die Aktie vom britischen Satellitenbetreiber Inmarsat (LON:ISA) stand um 16,5% höher, nachdem er ein Kaufangebot von Investmentgesellschaften erhalten hat und Hermes (PA:HRMS), der französische Luxushersteller, berühmt für Schals und Taschen, ist um 1,1% gestiegen, nachdem neue Unternehmenszahlen gezeigt hatten, dass das Geschäft in China weiter gut läuft, trotz allen Geredes über eine Konjunkturdelle im Land.
Auf der Negativseite des Marktes waren alle Bergbaukonzerne im FTSE 100, die dem allgemeinen Markt hinterherhinkten, zum Teil wegen der neuen Meldungen über Probleme bei den amerikanisch-chinesischen Handelsgesprächen und zum anderen wegen eines scharfen Falls des Eisenerzpreises in der Nacht. Der brasilianische Bergbaugigant Vale (NYSE:VALE), der in das Visier der Regulierungsbehörden geraten ist, seit ein Damm in diesem Jahr mit tödlichen Folge kollabierte, kündigte am Dienstag an, er habe vom Gericht die Erlaubnis bekommen, eine seine größten Eisenminen wieder zu betreiben, was einen globalen Versorgungsengpass ausräumen würde. Der Konzern hatte zuvor in dieser Woche mitgeteilt, er werde ein anderes großes Bergwerk wegen Problemen mit den Regulierern zeitweise schließen müssen.
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