🔥 Krall dir heiße Aktien mit unserer InvestingPro KI! Bis zu 50% sparen, los geht's!JETZT ZUGREIFEN

Lufthansa will weiter wachsen - Rekordgewinn 2017

Veröffentlicht am 15.03.2018, 15:12
© Reuters. Lufthansa presents its new logo during a press event in a maintenance hangar of the airline at the airport in Frankfurt am Main
DE40
-
EZJ
-
LHAG
-
0RYA
-

- von Sabine Wollrab

Frankfurt (Reuters) - Die Lufthansa (DE:LHAG) erwartet noch einige Turbulenzen in der europäischen Luftfahrtbranche und will bei deren Umbau kräftig mitmischen.

"Es wird weitere Optionen in Europa geben, und wir sind finanziell und strukturell in der Lage, hier eine aktive Rolle zu spielen", sagte Vorstandschef Carsten Spohr am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Zu Details hielt er sich aber bedeckt: "Über Konsolidierung spricht man nicht, man tut sie." Von der insolventen Alitalia will die Lufthansa jedenfalls nach wie vor die Finger lassen. Nach dem dritten Rekordjahr in Folge erwartet Europas größte Airline in diesem Jahr wegen der gestiegenen Treibstoffkosten etwas weniger operativen Gewinn. Die Dividende soll um 30 Cent auf 80 Cent steigen. "Diese 80 Cent sollen künftig das Minimum sein", versprach Finanzchef Ulrik Svensson den Aktionären.

Im vergangenen Jahr waren mit Deutschlands zweitgrößter Fluglinie Air Berlin, dem britischen Ferienflieger Monarch und der Krisen-Airline Alitalia gleich drei europäische Fluggesellschaften in die Pleite geflogen - und das in einem der besten Jahre für die Luftfahrtbranche, wie Spohr betonte. "Das ist ein klares Zeichen, dass der Ausleseprozess noch nicht zu Ende ist." Er hoffe, dass das Thema Konsolidierung nach der turbulenten Air-Berlin-Pleite auch in der Politik neu diskutiert werde. Europäische Fluggesellschaften müssten stark genug sein, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Lufthansa wollte eigentlich einen Großteil von Air Berlin - vor allem die österreichische Tochter Niki - übernehmen, scheiterte mit diesen Plänen aber an den Kartell-Bedenken der EU. Letztendlich seien aber doch 77 der 144 Air-Berlin-Maschinen bei der Kranich-Linie gelandet, sagte Spohr. "Es war deutlich komplizierter, als wir gedacht haben", gab der 51-Jährige Manager mit Pilotenlizenz zu.

Die Lufthansa-Gruppe, zu der die Marken Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings gehören, profitierte 2017 von Insolvenzen der Wettbewerber und der Tarifeinigung mit den Piloten. Der bereinigte Gewinn stieg um 70 Prozent auf 2,97 Milliarden Euro, was die Schätzungen der Analysten übertraf. Der Umsatz kletterte um 12,4 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro. In diesem Jahr rechnet der Traditionskonzern vor allem bei den Treibstoffkosten mit mehr Gegenwind - sie sollen um 700 Millionen Euro auf 5,9 Milliarden Euro steigen. Dem werde man mit weiteren Kostensenkungen begegnen, sagte Spohr. So soll der Aufwand pro angebotenem Sitzkilometer (Stückkosten) in diesem Jahr um ein bis zwei Prozent fallen. Die Stückerlöse würden dagegen voraussichtlich stagnieren. An der Börse kam auch der Ausblick an, die Lufthansa-Aktien waren mit einem Plus von knapp zwei Prozent der zweitgrößte Gewinner im Dax.

PILOTEN UND FLUGZEUGE GESUCHT

© Reuters. Lufthansa presents its new logo during a press event in a maintenance hangar of the airline at the airport in Frankfurt am Main

Wie ihre Wettbewerber will die Lufthansa die Kapazitäten erhöhen und so das Loch füllen, das die Pleiten der Rivalen im europäischen Luftverkehr gerissen haben. Allerdings kommt sie dabei wegen des Mangels an Piloten und Flugzeugen nicht wie erhofft voran. Der Konzern stellte am Donnerstag eine Erhöhung der Kapazitäten im laufenden Jahr von nur noch 9,5 (Vorjahr: 12,7) Prozent in Aussicht, im Januar waren es noch zwölf Prozent gewesen. "Uns fehlen Piloten und Flugzeuge in gleichem Maße", sagte Spohr. Wegen der Triebwerksprobleme beim A320neo seien derzeit nur zehn statt zwanzig dieser Maschinen bei der Lufthansa im Betrieb. "Wir haben ein schönes Problem, zu viele Passagiere und zu wenige Flugzeuge." Mit 130 Millionen Fluggästen transportierte die Lufthansa 2017 soviele Passagiere wie noch nie und eroberte den Spitzenplatz in der europäischen Luftfahrtbranche von der irischen Ryanair (IR:RYA) zurück.

Experten sehen die Erhöhungen der Kapazitäten bei den Fluglinien durchaus mit Skepsis. Die Ticketpreise könnten deshalb in diesem Jahr erneut unter Druck geraten, warnen etwa die Analysten der Royal Bank of Canada. Das Brokerhaus Bernstein befürchtet ebenfalls, dass die Branchenkonjunktur den Höhepunkt schon hinter sich hat. "Wir erwarten, dass dem Sektor insgesamt die Puste ausgehen wird."

Die Lufthansa-Billigflugtochter Eurowings machte bei den geplanten Kostensenkungen ebenfalls Fortschritte: Ihre Stückkosten fielen 2018 um 6,5 Prozent. Es gebe keinen Grund, warum die Airline nicht auch die noch niedrigeren Kosten von Rivalen wie Ryanair oder Easyjet (LON:EZJ) erreichen könne, sagte Spohr. Für die Lufthansa-Gruppe fliegen 728 Flugzeuge, 111 mehr als noch 2016. Davon gehören 185 Flugzeuge zur Eurowings-Flotte, die bis 2019 auf 210 Maschinen wachsen soll. "Eurowings ist und bleibt unsere Plattform für die weitere Konsolidierung in Europa. Wir freuen uns auch weiterhin auf sehr viel Dynamik in diesem Geschäftsfeld."

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.