München, 21. Apr (Reuters) - Der US-Finanzinvestor KKR KKR.N will sich einem Magazinbericht zufolge von einem weiteren Aktienpaket am Rüstungselektronik-Konzern Hensoldt HAGG.DE trennen. KKR wolle 29 Prozent der Anteile verkaufen und habe vom französischen Rüstungskonzern Thales TCFP.PA dafür ein "finanziell hochattraktives Angebot" bekommen, berichtete das "Manager Magazin" am Mittwoch ohne Angabe von Quellen. Thales wolle Sparten zusammenlegen und auf lange Sicht die Führung bei der ehemaligen Airbus-Tochter aus Taufkirchen bei München übernehmen. Aber auch der italienische Konkurrent Leonardo LDOF.MI , die schwedische Saab SAABb.ST und die spanische Indra IDR.MC hätten Interesse an den Aktienpaket signalisiert.
Hensoldt und KKR wollten sich zu dem Bericht nicht äußern. Die Bundesregierung war Ende des Jahres mit 25,1 Prozent bei Hensoldt eingestiegen, wenige Monate nach dem Börsengang. KKR hatte dafür rund 450 Millionen Euro kassiert und hält nun noch 43 Prozent. Der deutsche Staat wollte mit der Sperrminorität bei dem Lieferanten von Radar- und Verschlüsselungstechnik für die Bundeswehr "ungewollte strukturelle Entscheidungen abwehren", wie es hieß. Sie hätte damit ein Mitspracherecht beim Verkauf weiterer Anteile. Bereits damals war das Unternehmen ins Visier von Thales und Leonardo geraten.