WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Mittwoch deutlich fester geschlossen. Der ATX stieg 0,89 Prozent auf 3403,13 Punkte und ging damit erstmals seit September 2008 wieder über der Marke von 3400 Punkten aus dem Handel.
Nach vorübergehenden Kursverlusten im Vormittagshandel konnte der ATX ab Mittag seine Gewinne kontinuierlich ausbauen und erreichte damit sein höchstes Niveau seit mehr als neun Jahren. Auch an den europäischen Leitbörsen gab es zur Wochenmitte klare Aufschläge zu sehen. In Frankfurt konnte der DAX erstmals in seiner Geschichte über die Marke von 13050 Punkten klettern.
Gegen den allgemein positiven Trend zog in Wien die Do&Co-Aktie mit einem Kursabschlag von 5,7 Prozent auf 42,43 Euro die Aufmerksamkeit auf sich. Im Frühhandel waren die Titel noch über zehn Prozent abgerutscht. Belastend wirkten Medienberichte aus der Türkei, dass der Großkunde Turkish Airlines am geplanten neuen Istanbuler Mega-Flughafen nicht mehr mit Do&Co, sondern mit SATS, einem Caterer aus Singapur, zusammenarbeiten wolle.
Strabag-Papiere schlossen mit einem Abschlag von 2,3 Prozent auf 34,80 Euro ebenfalls klar im Minus. Der Baukonzern wird spätestens bis Ende Juni 2019 die Deutsche Telekom (DE:DTEGn) als Großkundin mit einem jährlichen Umsatz von 550 Millionen Euro verlieren. Die damit zusammenhängende Restrukturierung der deutschen Tochter Strabag PFS werde einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag ausmachen, der noch zum Jahresende 2017 rückgestellt werde, hieß es weiter.
Ans obere Ende der Kursliste zogen die SBO-Papiere mit einem Aufschlag von 5,7 Prozent auf 74,77 Euro. Hier könnte eine positivere Analystenmeinung beflügelt haben. Die Wertpapierexperten der Credit Suisse (SIX:CSGN) haben ihr Kursziel für die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) von 72,0 Euro auf 80,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum blieb unverändert bei "Outperform".
FACC präsentierte Geschäftszahlen. Der Flugzeugzulieferer hat im ersten Halbjahr 2017/18 merklich besser verdient. Auch für das Gesamtjahr 2017/18 geht man von einer "deutlichen Ergebnissteigerung" aus. Die Aktie reagierte mit einem klaren Kursplus von 3,9 Prozent auf 13,40 Euro.
Gesucht zeigten sich auch die RHI-Papiere mit einem Zuwachs von 4,3 Prozent auf 36,68 Euro. Unter den Schwergewichten steigerten sich OMV (DE:OMVV) um 1,2 Prozent auf 51,77 Euro. Erste Group verbuchten einen Zuwachs von 1,1 Prozent auf 37,75 Euro. Raffeisen, Andritz und voestalpine gewannen jeweils zwischen 0,66 Prozent und 0,55 Prozent und damit in ähnlichem Ausmaß.
Verbund-Titel steigerten sich um 0,8 Prozent auf 20,50 Euro. Hier haben die Analysten der Societe Generale (PA:SOGN) ihr Kursziel für die Aktien des Stromversorgers von 19,90 auf 24,70 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde zudem bestätigt.