New York, 08. Okt (Reuters) - Wenige Tage vor den geplanten Handelsgesprächen zwischen den USA und China wachsen bei Anlegern die Zweifel an einer Entspannung. "Es gibt nicht viel Hoffnung auf einen raschen Deal", sagt Scott Brown, Chef-Volkswirt des Vermögensberaters Raymond James. "Für die Märkte wäre ein Stopp der Eskalation ausreichend." An der Wall Street verloren die Leitindizes Dow Jones .DJI , Nasdaq .IXIC und S&P 500 .SPX zur Eröffnung am Dienstag. Der Dow Jones fiel um 201,43 Punkte oder 0,76 Prozent auf 26.276,59 Punkte. Er weitete seine Verluste kurz nach der Eröffnung auf ein Minus von 1,01 Prozent aus.
Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften wollen gegen Ende der Woche erneut über die Beilegung ihres Zollkonfliktes verhandeln. Allerdings setzte die Regierung in Washington unlängst weitere chinesische Firmen auf eine schwarze Liste, die es US-Unternehmen verbietet, mit ihnen Geschäfte zu machen. Seit längerem mit einem derartigen Bann belegt ist der weltgrößte Telekom-Ausrüster Huawei HWT.UL .
Darüber hinaus denkt das Weiße Haus einem Medienbericht zufolge darüber nach, die Käufe chinesischer Aktien durch US-Pensionsfonds zu beschneiden. Die an der Wall Street notierten Titel der Online-Händler Alibaba (NYSE:BABA) BABA.N und JD.com (NASDAQ:JD) JD.N oder des Suchmaschinen-Betreibers Baidu BIDU.O verloren daraufhin zwischen 1,8 und 2,2 Prozent.
Unter Verkaufsdruck stand auch Boeing (NYSE:BA) BA.N . Die Papiere des Flugzeugbauers verbilligten sich nach der Eröffnung um 1,4 Prozent. Dem "Wall Street Journal" zufolge ist die europäische Luftfahrt-Aufsicht mit den Modifikationen der Unglücksmaschinen vom Typ 737 MAX unzufrieden. Dadurch könnte sich die Erteilung einer neuen Flugerlaubnis für die Flieger verzögern.