Investing.com - Die Ölpreise waren am Montag auf dem Weg nach unten, als Sorgen über die steigende Förderung die Händler überzeugte, ihre Gewinne aus der letzten Woche einzustecken, als der US-Benchmark auf seinen höchsten Stand in dreieinhalb Jahren geklettert war.
In New York standen Futures auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) gegen 16:37 MEZ um 32 US-Cent oder etwa 0,43% tiefer auf 73,83 USD das Fass.
Auch die Futures auf Brent, dem Benchmark für außerhalb der Vereinigten Staaten gehandeltes Öl, verloren und fielen um 1,21 USD oder 1,5% auf 78,02 USD.
US-Präsident Donald Trump hatte die Händler überrascht, als er ein improvisiertes Abkommen mit Saudi-Arabien über weitere Öllieferungen in einen zusehends angespannten Ölmarkt angekündigt hatte.
In einer Twitterbotschaft am frühen Sonnabendmorgen sagte Trump, dass der saudische König Salman einer höheren Ölförderung zugestimmt habe von "vielleicht bis zu" 2 Mio Fass mehr, um dabei zu helfen, den Rückgang der Lieferungen aus dem Iran und Venezuela auszugleichen.
Unterdessen ergab eine Befragung von Reuters, die am Montag erschien, dass die Förderung Saudi-Arabiens gegenüber der vom Mai um 700.000 Fass am Tag gestiegen ist.
Zur gleichen Zeit stieg die russische Förderung auf 11,06 Mio Fass am Tag im Juni, von 10,97 Mio im Mai, sagte der Energieminister des Landes am Montag.
Vor einer Woche hatten die Opec und ihre Verbündeten, zu denen Russland gehört, beschlossen, die Beschränkungen der Förderung, die seit Anfang 2017 in Kraft sind, zu lockern.
Nachdem sie im Mai ihre Reduktionsziele mit 152% übererfüllten, haben die großen Ölförderer vereinbart, wieder auf 100% zurückzugehen.
Das Kartell bestimmte, dass es keine spezifischen Quoten für einzelne Mitglieder gäbe, da einige Länder ohne Reservekapazitäten ihre Produktion nicht steigern könnten.
Die faktische Führungsnation des Kartells, Saudi-Arabien, sagte am Sonntag, der Schritt dürfte zu einer nominalen Anhebung der Förderung um rund 1 Mio Fass am Tag führen.
Allerdings haben Ausfälle von Lieferungen aus Libyen, Venezuela und vor kurzem in Kanada, wo eine Vorbehandlungsanlage von Syncrude außer Betrieb ist, besonders auf den Märkten Nordamerikas die Lage anspannen lassen. Hinzu kommen die US-Sanktionen gegen das Opec-Mitglied Iran, was die Händler vermuten lässt, dass die Produktionserhöhung nicht genügen wird, um die wachsende Nachfrage zu befriedigen.
Im weiteren Energiehandel lagen die US-Benzinfutures um 16:38 MEZ 1,5% tiefer auf 2,1155 USD die Gallone, während Heizöl sich um 1,4% auf 2,1779 USD die Gallone verbilligte.
Zu guter Letzt die US-Erdgasfutures, die um 2,2% auf 2,859 USD pro MBTU (million British thermal units) gefallen sind.