FRANKFURT (dpa-AFX) - Mit einem Rekordergebnis im Rücken sieht sich die DZ Bank gut aufgestellt für den Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Gruppe begegne den Anforderungen auf einem stabilen Fundament, sagte der Vorstandschef des genossenschaftlichen Spitzeninstituts, Wolfgang Kirsch, am Mittwoch in Frankfurt. Die EZB übernimmt im Herbst die Aufsicht über die größten Banken im Euroraum, zuvor unterzieht sie 128 Geldhäuser einem Bilanzcheck und einem Stresstest.
Im vergangenen Jahr profitierte die DZ Bank mit einem Rekordergebnis von der Entspannung in der Euro-Schuldenkrise und der Erholung der Märkte. Die DZ Bank Gruppe steigerte ihr Vorsteuerergebnis nach vorläufigen Zahlen um 68,5 Prozent auf den Rekordwert von 2,22 Milliarden Euro. Dazu habe auch die gute operative Entwicklung der gesamten Gruppe beigetragen. Unter dem Strich blieben 1,467 Milliarden Euro (plus 51,4 Prozent).
'Der Start ins Geschäftsjahr 2014 verläuft bislang erfreulich', sagte Kirsch. Die Ergebnisdynamik des Vorjahres werde sich 2014 allerdings nicht im gleichen Maß fortsetzen. 'Wir sehen aber gute Chancen, das laufende Geschäftsjahr 2014 etwa auf dem Ergebnisniveau im Korridor der beiden Vorjahre abzuschließen'.
Im vergangenen Jahr verbuchte die Gruppe Zuwächse unter anderem im Bauspargeschäft (Schwäbisch Hall) und im Versicherungsgeschäft (R+V Versicherung) sowie mehr Nachfrage nach Fonds (Union Investment). Der Umbau der VR Leasing liege im Plan.
Ihren Kapitalpuffer für Krisenzeiten konnte die DZ Bank verbessern. Die harte Kernkapitalquote lag zum Jahresende bei 9,2 Prozent. Nach dem ersten Schritt der schärferen Regulierung (Basel III) wären es 8,6 Prozent und damit mehr als beim Bilanzcheck der EZB gefordert, sagte Kirsch. Um sich für die weiteren Regulierungsschritte zu stärken, will die DZ Bank über eine Kapitalerhöhung 1,5 Milliarden Euro bei ihren Eigentümern - knapp 1000 Volks- und Raiffeisenbanken - bis zum Sommer einsammeln.
Gespräche mit der WGZ Bank in Düsseldorf über eine mögliche Fusion gibt es Kirsch zufolge derzeit nicht, 'aber es gibt über viele Monate wohlwollenden Blickkontakt'. In der Vergangenheit hatte es mehrere vergebliche Fusionsanlaufe gegeben. Die beiden genossenschaftlichen Zentralbanken kooperieren bereits auf verschiedenen Gebieten.ja