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OPEC: Der Ölmarkt sorgt sich um die falschen Dinge

Veröffentlicht am 25.10.2018, 23:10
OPEC: Der Ölmarkt sorgt sich um die falschen Dinge

Einige Kennzahlen besagen, dass der weltweite Ölmarkt derzeit so stark wie noch nie ist. Die Nachfrage erreichte kürzlich ein richtungsweisendes Niveau von 100 Millionen Barrel pro Tag (BPD). Die Produzenten konnten trotz einer Reihe von Angebotsproblemen rund um den Globus genügend Öl fördern, um die Nachfrage zu decken.

Dennoch wächst die Sorge, ob die Produzenten weiterhin genügend Rohöl fördern können, um die Nachfrage bedienen zu können, insbesondere wenn die Produktion aus Venezuela rapide fällt und gleichzeitig die Lieferungen aus dem Iran aufgrund von US-Sanktionen zurückgehen. Diese Faktoren veranlassen einige Marktbeobachter zu der Annahme, dass es in den kommenden Jahren zu einer Angebotskrise kommen könnte, die die Rohölpreise weiter in die Höhe treiben wird. Deshalb haben US-Präsident Trump und der Leiter der Internationalen Energy Agency (IEA) die OPEC aufgefordert, die Fördermittel zu erhöhen, um die Preise, die zu steigen drohen, unter Kontrolle zu halten.

Die OPEC hat sich diesen Forderungen jedoch widersetzt, weil sie den Ölmarkt völlig anders sieht, wie aus dem jüngsten Monatsbericht der Organisation hervorgeht.

Wie die OPEC den Ölmarkt sieht Die OPEC prognostiziert durchaus einige besorgniserregende Trends. Erstens erwartet man für die Zukunft ein langsameres Wachstum der Nachfrage. Obwohl man davon ausgeht, dass die Ölnachfrage in diesem Jahr um etwa 1,54 Millionen BPD steigen wird, sind das 80.000 BPD weniger als im letzten Monat. Unterdessen sieht die OPEC die Nachfrage im Jahr 2019 um weitere 1,36 Millionen BPD steigen, obwohl das 50.000 BPD weniger sind als bisher prognostiziert. Diese Zahlen unterscheiden sich nicht allzu sehr von den Prognosen der IEA in ihrem neuesten monatlichen Ölmarktbericht. Die Agentur prognostiziert ein Wachstum von 1,3 Millionen BPD im Jahr 2018 und 1,4 Millionen im Jahr 2019, und diese Schätzungen liegen 110.000 BPD unter ihrer früheren Einschätzung für diese Jahre. Beide Organisationen senken ihre Erwartungen an das Nachfragewachstum. Der Grund dafür sind die Auswirkungen, die höhere Ölpreise und Handelskriegssorgen auf das globale Wirtschaftswachstum haben.

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Was die OPEC jedoch am meisten beunruhigt hat, sind die Lieferungen, obwohl ihre Bedenken sich von denen anderer Ölmarktbeobachter unterscheiden. Die IEA gehört zu einer wachsenden Zahl von Stimmen, die zunehmend befürchten, dass es im nächsten Jahr nicht genügend Öl geben wird, um die Nachfrage zu decken. „Der Markt reagiert auf die Wahrnehmung einer möglichen Angebotsknappheit“, sagt OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo. Die OPEC hingegen sieht die Dinge anders, und Barkindo sagt: „Der Markt bleibt gut versorgt.“ Darüber hinaus zeigen die internen Prognosen für 2019 „deutlich höhere Bestände an Öl“. Deshalb sieht die OPEC derzeit keine Notwendigkeit, ihre Leistung zu steigern.

Die OPEC-Führungskräfte sind nicht die einzigen, die sich keine Sorgen über die Ölförderung machen. Patrick Pouyanne, CEO des französischen Ölriesen Total (WKN:850727), ist ebenfalls der Meinung, dass „der Markt gut versorgt ist“. Er stellte auch fest, dass „die Ölversorgung weiter wächst“ und dass „die Preise nicht wegen der Nachfrage, sondern aufgrund politischer Probleme hoch sind.“

Wie investiert man jetzt in den Ölmarkt? Wenn die IEA Recht hat, könnten die Ölpreise in den nächsten Monaten weiter steigen und bei sich entwickelnden Angebotsproblemen möglicherweise über 100 USD pro Barrel liegen. Das könnte zu einer Verlangsamung der kompletten Weltwirtschaft führen, was der Nachfrage auf lange Sicht schaden würde. Andererseits könnten die Ölpreise auch sinken, falls die OPEC mit ihrer Einschätzung richtig liegt, weil wieder zu viel Rohöl auf dem Markt wäre. Diese unterschiedlichen Ansichten werden den Ölmarkt im nächsten Jahr zu einer wahren Herausforderung für Investoren machen.

Viele Ölgesellschaften richten ihre Aktivitäten so aus, um unter diesen Bedingungen erfolgreich zu sein. Nehmen wir etwa den US-Ölriesen ConocoPhillips (NYSE:COP) (WKN:575302), der sein Geschäft so umstrukturiert hat, dass es gut läuft, solange das Öl bei über 50 USD pro Barrel liegt. Währenddessen kann ConocoPhillips genügend Barmittel generieren, um seine Dividende auszuschütten und in die neuen Bohrungen zu investieren, die notwendig sind, um die Produktion bis 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5 % zu steigern, was den Cashflow bei einer CAGR von 10 % steigern würde. Wenn das Öl weit über diesem Niveau liegt, produziert das Unternehmen einen Cashflow-Schub, mit dem es dann die Aktien zurückkauft. ConocoPhillips hat ein Rückkaufprogramm in Höhe von 15 Milliarden USD genehmigt, das in den nächsten Jahren bis zu 20 % der ausstehenden Aktien zurückziehen könnte.

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Occidental Petroleum (NYSE:OXY) (WKN:851921) ist eine weitere Ölgesellschaft, die bei niedrigeren Ölpreisen erfolgreich sein kann. Das Unternehmen hat kürzlich seinen Break-Even-Plan für den niedrigen Ölpreis abgeschlossen, der es dem Unternehmen ermöglichen wird, eine hochverzinsliche Dividende zu zahlen und die derzeitige Produktionsrate für die Cashflows, die es mit 40 US-Dollar Öl produzieren kann, beizubehalten. Sollte das Rohöl über diesem Niveau liegen, verfügt Occidental Petroleum über die Mittel, um die Produktion zu steigern und Aktien zurückzukaufen: Man plant, in den nächsten anderthalb Jahren bis zu 2 Milliarden USD an Aktien zurückzukaufen.

Bereit für alles, was da kommen mag Zwei der wichtigsten Ölmarktberichte bieten also sehr unterschiedliche Ansichten darüber, was in den kommenden Monaten zu erwarten ist. So könnten die Ölpreise in eine sehr volatile Phase eintreten. Das wird wohl für eine wilde Reise sorgen. Dennoch dürften Spitzenproduzenten wie ConocoPhillips und Occidental Petroleum gut laufen, ganz egal, was im kommenden Jahr passieren mag.

The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Matthew DiLallo besitzt Aktien von Conoco Phillips .

Dieser Artikel erschien am 14.10.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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