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Osram-Aktie und AMS-Aktie: Was die Übernahme für alle Beteiligten bedeutet!

Veröffentlicht am 09.12.2019, 08:30
Aktualisiert 09.12.2019, 08:36
© Reuters.
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Es war ein langes Tauziehen, doch nun ist der Übernahmekampf um Osram Licht (F:OSRn) (WKN: LED400) entschieden. Dem österreichischen Halbleiterhersteller AMS (WKN: A118Z8) ist es im zweiten Anlauf gelungen, mehr als 55 % der Osram-Aktionäre mit seinem Angebot von 41 Euro je Aktie zu überzeugen.

Was die Meldung für AMS, Osram und die Aktionäre bedeutet, erfährst du hier.

Was AMS nun vorhat Beide Unternehmen verfügen über sich ergänzende Produkte, und so wird AMS zum weltweit größten Hersteller von Sensorlösungen und Photonics. Zwar gibt das österreichische Unternehmen bis 2022 eine Beschäftigungssicherung, aber es ist auch klar, dass es Synergieeffekte anstrebt und heben muss, denn für den Kauf wird es sich weiter verschulden. So stehen zur Kauffinanzierung neue Kreditaufnahmen von 3,9 Mrd. Euro und eine Kapitalerhöhung im Raum. Zudem wird AMS etwa 400 Mio. Euro für Anpassungsmaßnahmen ausgeben.

Im Anschluss sollen dann jährlich über 300 Mio. Euro eingespart werden. Langfristig strebt AMS den Verkauf der Digitalsparte und des LED-Konsumgeschäfts an, weil es nicht zum Kerngeschäft gehört. Dafür werden jedoch die deutschen Osram-Standorte und die Sparten Opto Semiconductors und Automotive weiter gestärkt.

Hierin sieht AMS, beispielsweise aufgrund der Trends zum autonomen Fahren, zu Auto-Displays, zu Micro-LED-Bildschirmen und Smartwatches, die Zukunft und starke Wachstumstrends. Zudem verbessert AMS so seine Umsatzdiversifikation, wodurch sich das Management eine stabilere Konzernaufstellung erhofft.

In der ersten Jahreshälfte 2020 soll die Transaktion abgeschlossen werden. Aber was passiert mit Osram und seinen Mitarbeitern?

Osram droht die Zerschlagung Osram steckt derzeit in einer Krise. So sind im letzten Geschäftsjahr 2018/2019 der Umsatz um 13,1 % und der operative Gewinn um über 50 % eingebrochen. In Summe entstand ein Verlust von 467 Mio. Euro. Grund ist die weltweit nachlassende Pkw-Produktion, was bei Osram zu einer sinkenden Nachfrage führt. Auch 2020 ist hier noch keine Besserung in Sicht.

Unternehmen in der Krise droht am Ende meist nichts Gutes. Sanierungsmaßnahmen wie ein Stellenabbau oder Teilverkäufe von schlechter laufenden Bereichen sind dabei meist üblich. Sie sind am Ende aber immer noch besser als eine Insolvenz. Osram selbst hat schon damit begonnen, Bereiche zu verkaufen.

Vielleicht verläuft der gesamte Übernahme- und Neustrukturierungsprozess eher glimpflich. Immerhin möchte AMS die deutschen Osram-Standorte sogar ausbauen. Und selbst wenn die Digitalsparte und das LED-Konsumgeschäft verkauft werden sollten, könnten sie beispielsweise bei einem großen anderen Konzern eine gute Heimat finden.

Bei einer Übernahme durch Bain Capital oder Carlyle Group (WKN: A1JXD8) wären in jedem Fall Rationalisierungsmaßnahmen erfolgt. Zwar hätten die Hedgefonds Osram eventuell als Ganzes erhalten, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Stellen abgebaut. Für Finanzinvestoren geht es am Ende nur um die Rendite und nicht um das Unternehmen selbst. Insofern ist die AMS-Übernahme perspektivisch für Osram sogar besser.

So hat AMS zugesichert, „den Zusammenschluss zu einem umfassenden Erfolg zu machen und einen attraktiven Weg für die Zukunft von OSRAM und AMS zu definieren“.

Diese Optionen haben nun die Osram-Aktionäre Die verbleibenden Osram-Aktionäre können noch bis zum 24.12.2019 ihre Aktien andienen oder am freien Markt einfach verkaufen. Hier steht der Kurs derzeit sogar über den angebotenen 41 Euro je Aktie, sodass dieser Weg derzeit etwas lukrativer ist (06.12.2019). Osram-Aktionäre, die nichts unternehmen und ihre Aktien weiter halten, werden nach Ablauf der Frist zu AMS-Aktionären.

Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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