Investing.com - Die Aktie von Palantir (NYSE:PLTR), die noch bis vor kurzem in der Gunst der Anleger stand, wird von den Analysten bei der US-Bank Morgan Stanley (NYSE:MS) unter der Leitung von Keith Weiss nunmehr in einem düsteren Licht betrachtet. Ein "ungünstiges Risiko-Ertrags-Szenario" hat die Experten dazu veranlasst, das Bewertungssiegel der Aktie von "Equal Weight" auf "Underweight" herabzustufen.
Der Markt reagierte prompt auf diese Neuigkeiten, und die Palantir-Aktie stürzte um mehr als 3,5 % ab.
Diese pessimistische Einschätzung erfolgt zu einer Zeit, in der die Märkte eigentlich von einem regelrechten Optimismus umgeben sind, was Palantirs KI-Produktzyklus betrifft, was sich auch in dem massiven Bewertungsaufschlag für die Aktie bemerkbar macht. Doch die Experten der US-Bank warnen, dass der Weg zur Monetarisierung von KI-Produkten noch im Nebel verborgen liegt.
Besorgniserregend sei ferner auch der Umstand, dass der staatliche Sektor offenbar nicht in der Lage sei, dieser Herausforderung entschlossen zu begegnen, so die US-Bank. Die Analysten stützen ihre Ansicht auf die Überzeugung, dass die aktuellen Schätzungen der Börse bereits von einer erneuten Beschleunigung des Umsatzes in der zweiten Jahreshälfte ausgehen, was die Messlatte für Palantir hoch legt.
"In Zukunft glauben wir, dass sich der Schwerpunkt für eine Outperformance der Aktie auf jene Investoren verlagert, die in den kommenden Monaten greifbare Umsatzbeiträge aus diesen generativen KI-Initiativen erwarten. Diese Erwartung könnte jedoch enttäuscht werden, angesichts der unklaren Monetarisierungsstrategie von Palantir für seine Artificial Intelligence Platform (AIP) und des frühen Entwicklungsstadiums der generativen KI-Lösungen für Unternehmen", so Weiss weiter.
Die drei folgenden Faktoren stimmen Morgen Stanley nachdenklich:
- Erwartete Verzögerungen beim Umsatzbeitrag aus der Artificial Intelligence Platform.
- Das Risiko, dass das Regierungsgeschäft keinen Rettungsanker bietet, wenn das Umsatzwachstum nachlässt.
- Ein anspruchsvolles Umfeld, das sich für das zweite Halbjahr abzeichnet.
"Während sich die Anleger kurzfristig auf einen günstigen Ereignispfad konzentrieren, über den das Management über mehrere Quartale hinweg gesprochen hat - darunter die Aussicht auf GAAP-Rentabilität, den Einzug in den S&P 500 und große Verträge mit der britischen Regierung - erwarten wir, dass diese potenzielle 'Sell the News'-Ereignisse darstellen könnten, da sich der Fokus der Anleger wieder auf die Fundamentaldaten verlagert, wenn diese Ereignisse hinter uns liegen," resümierte Weiss.
Das neue Kursziel von Morgan Stanley von 9 Dollar impliziert ein Abwärtsrisiko von 45 %. Die Aktie schloss gestern bei 16,33 Dollar.