ISLEWORTH (dpa-AFX) - Beim britischen Pay-TV-Konzern Sky (3:SKYB) läuft es in Deutschland trotz des Verlusts des Live-Übertragsungsrechts aller Bundesliga-Spiele weiter rund. Im Juli knackte der Konzern die Marke von fünf Millionen Kunden - zudem zogen Umsatz und operatives Ergebnis im vergangenen Geschäftsjahr deutlich an, wie Sky am Donnerstag in Isleworth mitteilte. Das Geschäft in Deutschland und Österreich war in den zwölf Monaten der am stärksten wachsende Bereich des britischen Unternehmens, das insgesamt mit guten Zahlen in die anstehende Übernahme durch den US-Konzern 21st Century Fox (2:FOXA) geht.
Konzernweit legten die Erlöse um knapp acht Prozent auf 12,9 Milliarden Pfund (14,4 Mrd Euro) zu - wobei ein Teil davon auf das schwache Pfund infolge des Brexit-Votums zurückgeht. Bereinigt um diesen Effekt sowie einen Kalendereffekt sei der Umsatz um fünf Prozent gestiegen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel vor allem wegen der deutlich gestiegenen Kosten für die Live-Übertragungsrechte an Spielen der englischen Premier League auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 2,14 Milliarden Pfund. Im deutschsprachigen Geschäft legte das operative Ergebnis um rund die Hälfte auf 142 Millionen Pfund zu. Da Sky vor der Übernahme durch das US-Medienunternehmen 21st Century Fox steht, spielten die Zahlen am Aktienmarkt kaum eine Rolle. Der vom Medienmogul Rupert Murdoch dominierte Konzern hält bereits 39 Prozent an Sky und will den Rest für insgesamt 11,2 Milliarden Pfund übernehmen. Da einige Investoren wegen der bestehenden politischen und regulatorischen Risiken am Erfolg der Offerte zweifeln, liegt der aktuelle Sky-Kurs mit 9,65 Pfund rund 10 Prozent unter dem Angebotspreis von 10,75 Pfund. 21st Century Fox will den Zukauf im laufenden Jahr unter Dach und Fach bringen.