Berlin, 10. Mai (Reuters) - Bund und Länder haben die Priorisierung für den Impfstoff von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) JNJ.N aufgehoben. Allerdings empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) den Einsatz des Impfstoffes nur für Menschen ab 60 Jahren, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Grund seien sehr seltene, aber ernsthafte Hirnvenenthrombosen. Jüngere sollen das Vakzin aber nach Aufklärung durch einen Arzt weiter nutzen dürfen. Mit der Aufhebung der Priorisierung gebe man wie bei dem Impfstoff von AstraZeneca AZN.L allen die Möglichkeit nach einer ärztlichen Aufklärung mit dem J&J-Impfstoff geimpft zu werden. "Genauso wie wir es bei AstraZeneca machen, werden wir es auch bei Johnson & Johnson machen."
Bei dem Impfstoff von J&J war es zu Fällen von seltenen Thrombosen nach der Impfung gekommen, die vor allem bei Frauen unter 60 Jahren auftraten. Die USA hatten die Impfungen mit dem Vakzin deshalb vorübergehend ausgesetzt. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte dem J&J-Impfstoff nach einer Überprüfung wegen der Thrombosefälle grünes Licht gegeben. Ihrer Ansicht nach überwiegen die Vorteile die Risiken, auch wenn es eine mögliche Verbindung zwischen der Impfung und sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln gibt.
(Reporterin: Patricia Weiß, Hans Seidenstücker redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)