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Pro und Contra: Argumente für und gegen einen höheren Boeing-Aktienkurs

Veröffentlicht am 04.07.2020, 12:38
Aktualisiert 04.07.2020, 12:44
© Reuters.

von Geoffrey Smith und Liz Moyer

Investing.com - Boeing (NYSE:BA) erlebt 2020 ein Horrorjahr, da die Covid-19-Pandemie die Aussichten für den Luft- und Raumfahrtgiganten nach der Stilllegung der 737 Max Flugzeuge im März 2019 verschlechterte. Aber die Aktien sind im Juni um rund 25% gestiegen und reduzierten die starken Verluste für das Jahr angesichts der Anzeichen, dass das Schlimmste vorbei sein könnte.

Geoffrey Smith argumentiert für Boeing mit den Wachstumsperspektiven der kommerziellen Luftfahrt. Liz Moyer kontert, dass die Fundamentaldaten nicht gut für das Unternehmen sind. Lesen Sie im nachfolgenden Artikel die Fürs und Widers. 

Die Argumente der Bullen

Sehr langfristige Argumente für Boeing drehen sich um die Frage, ob das Management des Unternehmens zu Recht der Ansicht ist, dass die Covid-Pandemie das säkulare Wachstum der kommerziellen Luftfahrt letztendlich nicht beenden wird.

"Die Grundlagen, die den Flugverkehr in den letzten fünf Jahrzehnten vorangetrieben und ihn in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt haben, bleiben bestehen", sagte David Calhoun, der neue CEO von Boeing, bei der letzten Ergebnispräsentation des Unternehmens. "Wir glauben, dass sich diese Branche erholen wird, aber es wird zwei bis drei Jahre dauern, bis das Reiseaufkommen wieder das Niveau von 2019 erreicht, und es wird einige Jahre mehr brauchen, bis die Branche wieder zum langfristigen Wachstumstrend zurückkehrt".

Calhoun und sein Team verstehen ihr Geschäft. Allerdings gibt es derzeit bessere Geschäfte, wo mehr Renditen erzielt werden könnten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Boeing wie Kaufhäuser oder Einkaufszentren langfristig untergehen wird. Großraumflugzeuge und die Wartung von Kampfhubschraubern sind keine Geschäfte in denen Revolutionen willkommen sind. Die Luft- und Raumfahrt ist auf lange Sicht immer noch ein gutes Geschäft.

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Dies gilt insbesondere, da fast die Hälfte des Geschäfts von Boeing aus den Bereichen Verteidigung und Weltraum stammt. Die Starliner-Pleite ist wahrscheinlich nur eine kurzfristige Peinlichkeit und auf jeden Fall nur ein Rundungsfehler im Vergleich zu den Problemen mit der 737 MAX. Zusammen haben die Verteidigungs- und globalen Dienstleistungsunternehmen einen Auftragsbestand von rund 87 Milliarden US-Dollar, von dem sie vernünftigerweise erwarten können, dass er mit einer operativen Marge von weit über 10% abgearbeitet wird.

Anleger können berechtigte Bedenken hinsichtlich der Verschuldung von Boeing haben und die langfristige Entwicklung ist unklar, solange in Frage steht, wie hoch die Kompensation gegenüber Fluggesellschaften ausfallen wird und wie stark deren Bereitschaft ist, alte Aufträge aufrechtzuerhalten. Die Beantwortung dieser Frage wird einige Jahre dauern. Das existenzielle Insolvenzrisiko ist jedoch so gut wie ausgeschlossen durch Boeings strategische Bedeutung als Arbeitgeber und auch als wichtiger Rüstungslieferant. Das Programm der Federal Reserve zum Kauf von Unternehmensanleihen ist ausdrücklich darauf zugeschnitten, die Kreditkosten solcher Unternehmen unter Kontrolle zu halten. Die Firma hat einen verdammt harten Schlag wegstecken müssen, aber es ist noch Leben in ihr.

Die Argumente der Bären

Um Argumente gegen Boeing zu finden, muss man sich nur die Fundamentaldaten anschauen.

Die Einnahmen sind seit Anfang 2019 stark gesunken, und deren Fall hat sich seit der Stilllegung der 737 MAX Jets und der weltweiten Ausbreitung von Covid-19, die den internationalen und nationalen Flugverkehr ernsthaft gestört hat, nur noch beschleunigt. Der Umsatz im ersten Quartal ging gegenüber dem Vorjahr um 26% zurück. Der Umsatz für das gesamte Geschäftsjahr 2019 ging um 25% zurück.

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Boeing verzeichnete im ersten Quartal einen Verlust von 1,70 US-Dollar je Aktie und begründete dies mit den Folgen von Covid-19 und dem 737 MAX Desaster. Der freie Cashflow betrug minus 4,7 Milliarden US-Dollar.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres fiel noch ein Gewinn je Aktie von 3,16 US-Dollar auf einen Umsatz von 16,9 Mrd. US-Dollar an. Derzeit gehen die von Briefing.com beobachteten Analysten im Durchschnitt davon aus, dass das zweite Quartal einen Verlust von 2,17 USD je Aktie auf einen Umsatz von 14,3 Mrd. USD bringen wird. 

In der Zivilflugzeugsparte des Unternehmens sank der Umsatz im ersten Quartal um 48% und die Auslieferung von Flugzeugen ging um zwei Drittel zurück. Infolgedessen musste Boeing die Produktion verlangsamen. Die Produktion von 787 Flugzeugen wird von 14 auf 10 pro Monat in diesem Jahr sinken und bis 2022 allmählich auf 7 pro Monat schrumpfen. Die Produktion von 777 wird im nächsten Jahr drei pro Monat betragen.

Dies kommt als Fluggesellschaften aus der ganzen Welt Bestellungen storniert oder die Lieferung verzögert haben. Ende letzten Monats stornierte die Flugzeugleasinggesellschaft BOC Aviation eine Bestellung für 30 737 MAX Flugzeuge und Norwegian Air Shuttle gab Pläne zum Kauf von 92 737 MAX Jets und fünf 787 Dreamlinern auf.

Einige Fluggesellschaften verklagen Boeing, um im Voraus gezahltes Geld für Bestellungen zurückzuerhalten, die sie seitdem storniert haben. 

Und es sind nicht nur Passagierflugzeuge, die das Unternehmen zusetzen. In seinem Weltraumgeschäft hatte die Starliner-Kapsel von Boeing Probleme und zwang das Unternehmen, im vierten Quartal eine Abschreibung in Höhe von 410 Millionen US-Dollar vorzunehmen, falls ein Testflug wiederholt werden muss, nachdem die Kapsel nicht die richtige Umlaufbahn zum Andocken an die Internationale Raumstation erreicht hatte.

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Boeing hat seine Dividende im März ausgesetzt und seine Aktienrückkäufe auf unbestimmte Zeit eingestellt. Sein CEO wird auf sein Gehalt verzichten.

Eine v-förmige Erholung - sowohl der Wirtschaft als auch beim Kampf gegen das Virus - würde Boeing helfen, insbesondere wenn der Flugverkehr wieder etwas normaler wird. Aber das Ansteigen der Covid-19-Fallzahlen auf der ganzen Welt, die die Umkehrung der Wiedereröffnungen erzwingen, sind kein gutes Zeichen für Boeings kurzfristige Aussichten.

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