FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein verlustreiches Frachtgeschäft und der starke Euro haben die Lufthansa auf ihrem Sanierungskurs im Sommer gebremst. Während die Passagiersparte dank deutlicher Einsparungen mehr Gewinn abwarf, lieferte Lufthansa Cargo rote Zahlen ab. Die geplante Gewinnsteigerung bei der Fracht ist damit in diesem Jahr passé. Für das traditionell starke Schlussquartal rechnet der Vorstand um Christoph Franz aber wieder mit mehr Geschäft und will die Frachtkapazität um sechs Prozent ausweiten, wie das Unternehmen bei Vorlage des Quartalsberichts am Donnerstag ankündigte.
Die Lufthansa-Aktie reagierte nach einem kurzen Kurssprung mit Verlusten auf die Nachrichten. Am frühen Nachmittag lag das Papier mit 1,74 Prozent im Minus bei 14,43 Euro und war damit zweitschwächster Wert im Dax. Die Lufthansa hatte die ersten Eckdaten zum dritten Quartal bereits vergangene Woche veröffentlicht.
Zwischen Juli und September machte der starke Euro Europas größter Fluggesellschaft zu schaffen. Gebremst von den Wechselkursen erreichte der Umsatz mit 8,3 Milliarden Euro nur knapp das Niveau aus dem Sommer 2012. Vor allem für japanische Kunden wurden Lufthansa-Tickets immer teurer. In der Folge fielen die Durchschnittserlöse auf dem ohnehin hart umkämpften asiatischen Markt um fast zehn Prozent. 'Gegenwind kann jederzeit aufkommen', sagte Finanzchefin Simone Menne.
Der operative Gewinn sank um zwölf Prozent auf 589 Millionen Euro, nachdem der Umbau der Tochter Austrian Airlines ein Jahr zuvor für einen Sondererlös gesorgt hatte. Der Überschuss ging nun sogar um 30 Prozent auf 451 Millionen Euro zurück. Lufthansa Cargo flog unterdessen mit 18 Millionen Euro in die roten Zahlen, nachdem die Gesellschaft ein Jahr zuvor noch 19 Millionen Euro Gewinn erzielt hatte. Für 2013 erwartet das Management jetzt nur noch einen operativen Gewinn im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und damit weniger als im Vorjahr. Das Passagiergeschäft steigerte sein operatives Ergebnis hingegen um knapp 4 Prozent auf 561 Millionen Euro.
Für 2013 erwartet der Lufthansa-Konzern einen operativen Gewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro, wie er bereits vergangene Woche angekündigt hatte. Auch das jahrelange Sorgenkind Austrian Airlines soll erstmals seit der Übernahme regulär schwarze Zahlen abwerfen, nachdem es 2012 von der Überführung des Fluggeschäfts auf die billigere Tochter Tyrolean profitiert hatte. Bis zum Jahr 2015 will die Lufthansa konzernweit einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro erzielen.
Beim Sparen sieht sich das Unternehmen weiter auf Kurs. Vor allem dank des Einsatzes der günstigeren Tochter Germanwings sei der Europa-Verkehr erstmals seit fünf Jahren wieder in den schwarzen Zahlen, hieß es. Die Tochter Austrian Airlines werde in diesem Jahr auch ohne Sondereffekte profitabel fliegen, kündigte Lufthansa-Chef Franz an, der im kommenden Jahr zum Schweizer Pharmakonzern Roche wechselt. Insgesamt verbessere das Sparprogramm 'Score' das Ergebnis in diesem Jahr wie geplant um 740 Millionen Euro.
Der Stellenabbau geht allerdings ins Geld: In diesem Jahr sollen sich die Kosten auf 200 Millionen Euro summieren. Dabei geht es vor allem um Abfindungen für ausscheidende Mitarbeiter. Unterdessen dürften dem Unternehmen geringere Ausgaben für Kerosin zugute kommen: Die Treibstoffkosten sollen in diesem Jahr statt der zuletzt erwarteten 7,2 Milliarden nur 7,1 Milliarden Euro erreichen.
Obwohl die IT-Tochter Lufthansa Systems ihr Ergebnis im dritten Quartal und auch in den ersten neun Monaten deutlich steigern konnte, hält das Management an seinen Ausgliederungsplänen fest. So sollen die Rechenzentren künftig von einem Partnerunternehmen betrieben werden. Rund 1.300 Mitarbeiter - etwa jeder dritte Beschäftigte - sollen in das neue Unternehmen übergehen. Einen konkreten Verhandlungspartner gebe es aber noch nicht, sagte Menne./stw/ceb/stk/kja
Die Lufthansa-Aktie reagierte nach einem kurzen Kurssprung mit Verlusten auf die Nachrichten. Am frühen Nachmittag lag das Papier mit 1,74 Prozent im Minus bei 14,43 Euro und war damit zweitschwächster Wert im Dax
Zwischen Juli und September machte der starke Euro Europas größter Fluggesellschaft zu schaffen. Gebremst von den Wechselkursen erreichte der Umsatz mit 8,3 Milliarden Euro nur knapp das Niveau aus dem Sommer 2012. Vor allem für japanische Kunden wurden Lufthansa-Tickets immer teurer. In der Folge fielen die Durchschnittserlöse auf dem ohnehin hart umkämpften asiatischen Markt um fast zehn Prozent. 'Gegenwind kann jederzeit aufkommen', sagte Finanzchefin Simone Menne.
Der operative Gewinn sank um zwölf Prozent auf 589 Millionen Euro, nachdem der Umbau der Tochter Austrian Airlines ein Jahr zuvor für einen Sondererlös gesorgt hatte. Der Überschuss ging nun sogar um 30 Prozent auf 451 Millionen Euro zurück. Lufthansa Cargo flog unterdessen mit 18 Millionen Euro in die roten Zahlen, nachdem die Gesellschaft ein Jahr zuvor noch 19 Millionen Euro Gewinn erzielt hatte. Für 2013 erwartet das Management jetzt nur noch einen operativen Gewinn im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und damit weniger als im Vorjahr. Das Passagiergeschäft steigerte sein operatives Ergebnis hingegen um knapp 4 Prozent auf 561 Millionen Euro.
Für 2013 erwartet der Lufthansa-Konzern einen operativen Gewinn zwischen 600 und 700 Millionen Euro, wie er bereits vergangene Woche angekündigt hatte. Auch das jahrelange Sorgenkind Austrian Airlines soll erstmals seit der Übernahme regulär schwarze Zahlen abwerfen, nachdem es 2012 von der Überführung des Fluggeschäfts auf die billigere Tochter Tyrolean profitiert hatte. Bis zum Jahr 2015 will die Lufthansa konzernweit einen operativen Gewinn von 2,3 Milliarden Euro erzielen.
Beim Sparen sieht sich das Unternehmen weiter auf Kurs. Vor allem dank des Einsatzes der günstigeren Tochter Germanwings sei der Europa-Verkehr erstmals seit fünf Jahren wieder in den schwarzen Zahlen, hieß es. Die Tochter Austrian Airlines werde in diesem Jahr auch ohne Sondereffekte profitabel fliegen, kündigte Lufthansa-Chef Franz an, der im kommenden Jahr zum Schweizer Pharmakonzern Roche wechselt. Insgesamt verbessere das Sparprogramm 'Score' das Ergebnis in diesem Jahr wie geplant um 740 Millionen Euro.
Der Stellenabbau geht allerdings ins Geld: In diesem Jahr sollen sich die Kosten auf 200 Millionen Euro summieren. Dabei geht es vor allem um Abfindungen für ausscheidende Mitarbeiter. Unterdessen dürften dem Unternehmen geringere Ausgaben für Kerosin zugute kommen: Die Treibstoffkosten sollen in diesem Jahr statt der zuletzt erwarteten 7,2 Milliarden nur 7,1 Milliarden Euro erreichen.
Obwohl die IT-Tochter Lufthansa Systems ihr Ergebnis im dritten Quartal und auch in den ersten neun Monaten deutlich steigern konnte, hält das Management an seinen Ausgliederungsplänen fest. So sollen die Rechenzentren künftig von einem Partnerunternehmen betrieben werden. Rund 1.300 Mitarbeiter - etwa jeder dritte Beschäftigte - sollen in das neue Unternehmen übergehen. Einen konkreten Verhandlungspartner gebe es aber noch nicht, sagte Menne./stw/ceb/stk/kja