WIESBADEN (dpa-AFX) - Ein starkes Geschäft in Westeuropa hält den Gabelstapler-Hersteller Kion (XETRA:KGX) auf Kurs. Mit einem Umsatzplus von gut sechs Prozent im Westen Europas konnte der Konzern die Wachstumsschwäche in Asien ausgleichen. Insgesamt legte der Umsatz um knapp fünf Prozent auf 1,22 Milliarden Euro zu, wie das im MDax (MDAX) notierte Unternehmen und Jungheinrich-Konkurrent am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte 8,4 Prozent auf 89 Millionen Euro zu.
Unter dem Strich blieb wegen einmaliger Kosten für die Ablösung alter Kredite mit 33 Millionen Euro gut ein Fünftel weniger übrig als vor einem Jahr. Die durch die Umschuldung niedrigeren Zinsen werden sich jedoch langfristig positiv auf das Ergebnis auswirken. Die Zahlen lagen im Rahmen der Expertenprognosen. Zudem bestätigte Kion-Chef Gordon Riske erwartungsgemäß die Prognosen für das laufende Jahr.
Demnach rechnet Riske 2016 nach einem Rekordergebnis im vergangenen Jahr wegen des intensiven Wettbewerbs mit einem etwas langsameren Wachstum. Der Umsatz soll im besten Fall um rund fünf Prozent auf 5,20 bis 5,35 Milliarden Euro steigen, nachdem er 2015 um neun Prozent angezogen hatte. Die operative Marge - also das, was pro erlöstem Euro als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleibt - soll dabei über dem 2015er-Wert von 9,5 Prozent liegen.
An der Börse sorgten die im Rahmen der Erwartungen liegenden Nachrichten und die bestätigte Prognose für Gewinnmitnahmen. Das Papier gab bis zum Mittag leicht nach, konnte damit aber die anfänglichen Kursverluste von bis zu 4,35 Prozent deutlich reduzieren. Die Anteile der früheren Linde-Tochter waren zuletzt gut gelaufen und hatten erst Mitte April mit 52,64 Euro den höchsten Wert seit dem Börsengang im Sommer 2013 erreicht.
Mit den leichten Verlusten am Mittwoch notiert die Aktie etwas über 50 Euro und damit immer noch 110 Prozent über dem Emissionspreis. Dank des starken Kursanstiegs in den vergangenen Jahren und des gleichzeitigen Ausstiegs der früheren Eigentümer Goldman Sachs und KKR ist das Papier inzwischen im MDax (MDAX) notiert. Größter Anteilseigner des Unternehmens mit knapp 24 000 Mitarbeitern ist der chinesische Konzern Weichai.