💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

ROUNDUP: Mutterunternehmen der Meyer Werft soll nach Luxemburg umziehen

Veröffentlicht am 28.06.2015, 15:59
ROUNDUP: Mutterunternehmen der Meyer Werft soll nach Luxemburg umziehen

ROSTOCK/PAPENBURG (dpa-AFX) - Das Mutterunternehmen der Meyer Werft in Papenburg, die Meyer Neptun GmbH, will seinen Firmensitz von Rostock nach Luxemburg verlegen. Einen entsprechenden Bericht des NDR bestätigten am Sonntag das niedersächsische Wirtschaftsministerium sowie der Geschäftsführer der Rostocker Neptun Werft, Manfred Müller-Fahrenholz.

Der NDR hatte berichtet, die Leitung der Werftengruppe habe am Freitag den Betriebsrat in Papenburg über den geplanten Umzug nach Luxemburg informiert. Ein Handelsregistereintrag in Luxemburg sei bereits erfolgt. Die Belegschaft fürchte demnach um ihre Mitbestimmungsrechte. Werde der Firmensitz nach Luxemburg verlegt, können Betriebsrat und Gewerkschaften nicht mehr im Aufsichtsrat vertreten sein.

Müller-Fahrenholz bestätigte, dass die Verlegung nach Luxemburg geplant sei. Die Verlegung solle die Handlungsfähigkeit der Werftengruppe stärken. "Es ist nicht an personelle Veränderungen gedacht", sagte der Rostocker Werftchef. Die "normale" Mitbestimmung werde nicht beeinträchtigt, lediglich die "erweiterte" Mitbestimmung werde nicht realisiert. Bei der Meyer Werft in Papenburg war am Sonntag zunächst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Nach dpa-Informationen hat die Verlagerung des Mutterkonzerns keine steuerlichen Gründe. Die neue Holding in Luxemburg werde in der Form einer europäischen Aktiengesellschaft (SE) aufgezogen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag erfuhr. Demnach erfolgt die Verlagerung von Deutschland ins Ausland, um die Mitbestimmung in einer Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht zu umschiffen. Nach dem Modell einer AG hätten die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat Informations- und Gestaltungsrechte. Mit der SE könnte sich der Schiffsbauer nach internationalen Maßstäben Kapital besorgen und Partner ins Boot holen.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) lädt an diesem Mittwoch zu einem Runden Tisch ein, um Klarheit über die Verlegung zu gewinnen. "Unsere Erwartung ist, dass Papenburg erhalten bleibt, aber wir wissen es nicht", sagte Stefan Wittke, Sprecher des Ministeriums. Gerade erst habe das Land den Masterplan Ems auf den Weg gebracht. "Das ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunft des Standortes Papenburg."

Der Masterplan soll die Wasserqualität der Ems verbessern und vor allem das Schlickproblem lösen. Über die Ems werden die riesigen Kreuzfahrtschiffe der Meyer Werft von Papenburg aus in die Nordsee überführt. Trotz Protesten ist der Fluss in den vergangenen Jahren immer wieder an die Anforderungen der Luxusliner angepasst worden.

Bereits seit langem firmiert die Papenburger Meyer Werft unter dem Dach des Mutterunternehmens Meyer Neptun GmbH mit Sitz in Rostock. Laut den jüngsten Angaben im Bundesanzeiger setzte der für seine Kreuzfahrtriesen bekannt Konzern 2013 rund 1,3 Milliarden Euro um. Das Geschäft schwankt zyklisch und ist von Großaufträgen geprägt. So hatte der Umsatz 2012 noch gut 1,8 Milliarden Euro erreicht. Unter dem Strich blieben 2013 rund 39 Millionen Euro Gewinn (2012: 22 Mio. Euro).

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.