STUTTGART (dpa-AFX) - WMF-Chef Peter Feld hat auf einer außerordentlichen Hauptversammlung die Vorteile der geplanten Komplettübernahme des Küchenspezialisten durch Investoren betont. Die geplante Verschmelzung mit der Holdinggesellschaft Finedining Capital ermögliche eine einfachere Konzernstruktur und erleichtere auch Beschlüsse bei WMF, sagte Feld in Stuttgart.
Dort sollte am Dienstag die Übertragung der Anteile der Minderheitsaktionäre an das Investoren-Duo KKR und Fiba beschlossen werden. Beide halten derzeit in der gemeinsamen Holdinggesellschaft bereits rund 92 Prozent des Grundkapitals von WMF und haben damit formell bereits die Kontrolle. Auf der Hauptversammlung geht es noch um einen sogenannten Squeeze-Out, einen Zwangsausschluss der verbleibenden Aktionäre. Die zeigten sich von der anstehenden Komplettübernahme wenig begeistert: "Wenn Sie mich als WMF-Aktionär entsorgen, werde ich nie wieder ein WMF-Produkt kaufen", kündigte ein Kleinaktionär an. Er sprach von einem "erheblichen Kulturschaden" für das Unternehmen und einem "Weg in die Ungewissheit". Auch andere Minderheitsaktionäre äußerten sich skeptisch. Kritik hatte es bereits im Vorfeld an der Ankündigung gegeben, WMF nach der Transaktion von der Börse nehmen. Die Holdinggesellschaft sieht darin unter anderem finanzielle Vorteile. Bei WMF läuft derzeit ohnehin ein grundlegender Umbau. In dem Zusammenhang sollen voraussichtlich Hunderte Stellen wegfallen und einzelne Marken abgestoßen werden.