PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börse haben sich am Dienstag etwas von ihrem schwachen Wochenstart erholt. Auslöser der Aufwärtsbewegung waren Entspannungssignale in dem am Vortag eskalierten Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China. Er habe noch nicht über eine weitere Verschärfung der Gangart entschieden, sagte US-Präsident Donald Trump. Am Rande des Gipfels der großen Industrieländer (G20) Ende Juni im japanischen Osaka will er mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über den Konflikt reden. Zuvor hatten sich beide Regierungen mit gegenseitigen Zollerhöhungen traktiert.
Der EuroStoxx (Euro Stoxx 50) schloss mit einem Plus von 1,31 Prozent bei 3364,38 Punkten und machte damit den Vortagesverlust mehr als wett. Für den Cac 40 (CAC 40) in Paris ging es um 1,50 Prozent auf 5341,35 Punkte nach oben. In London rückte der FTSE 100 (GB0001383545) um 1,09 Prozent auf 7241,60 Punkte vor.
Im europäischen Branchenüberblick standen Technologiewerte und Aktien aus dem Rohstoffsektor in der Anlegergunst ganz oben. Ganz unten im Sektortableau waren Immobilien- und Telekom-Papiere zu finden.
Unter den Einzelwerten standen erneut Vodafone (3:VOD) im Anlegerfokus. Die Papiere des britischen Mobilfunkkonzerns sackten als Stoxx-50-Schlusslicht um weitere 3,8 Prozent ab, nachdem sie bereits am Vortag mehr als 5 Prozent verloren hatten. Vodafone kappte wie am Montag schon befürchtet die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr und begründete die Maßnahme mit hohen Ausgaben für neue Technik. Analysten betonten jedoch, dass die Briten dadurch ihre Schulden schneller reduzieren könnten.
Die Aktien von Unicredit (MI:CRDI) sanken im Zuge neuer Übernahmespekulationen um 1,7 Prozent. Händler verwiesen auf einen Medienbericht über gereifte Übernahmepläne der italienischen Großbank für die Commerzbank (4:CBKG). Wie es in dem Bericht hieß, sollen die Italiener die US-Banken Lazard und JPMorgan (112:JPM) für die Gespräche mit dem Frankfurter Konkurrenten beauftragt haben.
Mit einem satten Kursgewinn von 6,5 Prozent überraschten die Papiere von STMicroelectronics (9:STM). Der Vorstandschef hatte auf dem Investorentag des niederländischen Halbleiterkonzerns starke mittelfristige Wachstumsziele für Umsatz und Profitabilität ausgegeben.