PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Sorgen um weitere Abschwächung der Weltwirtschaft haben die Börsen Europas auch am Freitag belastet. Bereits am Donnerstag hatten schwache Konjunkturdaten aus China und den USA auf die Stimmung gedrückt. Hinzu kam nun zum Wochenschluss eine enttäuschende Nachricht aus der größten Volkswirtschaft Europas: Die Schuldenkrise schlägt den deutschen Unternehmen zusehends aufs Gemüt. Das Ifo-Geschäftsklima sank im Juni auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.
Der EuroStoxx 50 schaffte nur kurz den Sprung die Gewinnzone und verlor bis zum Handelsschluss 0,57 Prozent auf 2.186,81 Punkte. Auf Wochensicht bedeutete dies ein Plus von 0,26 Prozent. Gleichwohl fällt die bisherige Jahresbilanz für den europäischen Leitindex mit einem Minus von fast 6 Prozent immer noch negativ aus. In Paris fiel der CAC 40 am Freitag um 0,75 Prozent auf 3.090,90 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,95 Prozent auf 5.513,69 Punkte sank.
Die Märkte seien 'gefangen zwischen Bangen und Hoffen', sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. 'Auf der einen Seite gibt es Zweifel über die weitere konjunkturelle Entwicklung, auf der anderen Seite gibt es außer dem Investment in Aktien kaum Anlagealternativen.' Die Anleihemärkte seien noch zu stark von den Sorgen um die Eurokrise geprägt und würden kaum Renditen abwerfen. Die Rohstoffmärkte dienten als Seismograph für die Wirtschaftslage. 'Die hohe Volatilität bei Rohöl, Gold und Co bereiten den Anlagemanagern da nur weiteres Kopfzerbrechen.'
Zwei Nachrichten zum Bankensektor bewegten die Branchenwerte nicht oder nur wenig. Keine negativen Auswirkung hatte zum Beispiel der Schritt der Ratingagentur Moody's am Donnerstagabend, die Kreditwürdigkeit von 15 Großbanken in Europa und den USA abzustufen. Diese Abstufungen seien erwartet worden und daher schon überwiegend eingepreist, hieß es. Teilweise herrschte Händlern zufolge sogar Erleichterung vor, da das Urteil der Agentur bei manchen Banken nicht ganz so harsch ausgefallen war wie erwartet.
Am Nachmittag wurde bekannt, dass Banken aus den Euro-Krisenstaaten künftig noch leichter an Geld der Europäischen Zentralbank kommen. Die Notenbank senkte die Anforderungen für Sicherheiten, welche die Institute für Zentralbankgeld hinterlegen müssen. Damit können Geschäftsbanken eine größere Zahl von Wertpapiergruppen mit schlechteren Bonitätsnoten einreichen - allerdings nur mit deutlichen Abschlägen. Die Meldung bescherte Bankaktien jedoch nur einen kurzen Höhenflug.
Der Stoxx-600-Subindex für die Bankaktien legte unter dem Strich dennoch um 0,13 Prozent zu und war damit der drittstärkste Sektor. In London sanken die Barclays-Titel um 0,79 Prozent, wohingegen die Papiere der HSBC um 0,55 Prozent stiegen. Die beiden britischen Institute zählen neben der Societe Generale zu den favorisierten Titeln der Ratingagentur. Die Aktien des französischen Geldhauses rückten um 0,31 Prozent vor.
Banco Popular Espanol und Intesa SanPaolo gehören hingegen zu den am wenigsten präferierten Werten von Moody's. Ungeachtet dessen schnellten die Banco-Popular-Titel um 10,48 Prozent nach oben und waren damit der Favorit im spanischen Leitindex IBEX 35 . Die Papiere des italienischen Instituts Intesa fielen um 1,14 Prozent.
In London waren Rohstoffwerte besonders schwach. Börsianer begründeten dies damit, dass der Rohstoffmarkt in einen Bärenmarkt übergegangen sei. Die Petrofac-Titel büßten als zweitschwächster Wert im 'Footsie' 4,66 Prozent ein. Sie litten zusätzlich unter einer Kursziel-Senkung durch die HSBC. Bergabbau-Aktien wie Vedanta , Antofagasta oder BHP Billiton gaben um etwa 3 Prozent nach./la/stw
Der EuroStoxx 50
Die Märkte seien 'gefangen zwischen Bangen und Hoffen', sagte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. 'Auf der einen Seite gibt es Zweifel über die weitere konjunkturelle Entwicklung, auf der anderen Seite gibt es außer dem Investment in Aktien kaum Anlagealternativen.' Die Anleihemärkte seien noch zu stark von den Sorgen um die Eurokrise geprägt und würden kaum Renditen abwerfen. Die Rohstoffmärkte dienten als Seismograph für die Wirtschaftslage. 'Die hohe Volatilität bei Rohöl, Gold und Co bereiten den Anlagemanagern da nur weiteres Kopfzerbrechen.'
Zwei Nachrichten zum Bankensektor bewegten die Branchenwerte nicht oder nur wenig. Keine negativen Auswirkung hatte zum Beispiel der Schritt der Ratingagentur Moody's am Donnerstagabend, die Kreditwürdigkeit von 15 Großbanken in Europa und den USA abzustufen. Diese Abstufungen seien erwartet worden und daher schon überwiegend eingepreist, hieß es. Teilweise herrschte Händlern zufolge sogar Erleichterung vor, da das Urteil der Agentur bei manchen Banken nicht ganz so harsch ausgefallen war wie erwartet.
Am Nachmittag wurde bekannt, dass Banken aus den Euro-Krisenstaaten künftig noch leichter an Geld der Europäischen Zentralbank kommen. Die Notenbank senkte die Anforderungen für Sicherheiten, welche die Institute für Zentralbankgeld hinterlegen müssen. Damit können Geschäftsbanken eine größere Zahl von Wertpapiergruppen mit schlechteren Bonitätsnoten einreichen - allerdings nur mit deutlichen Abschlägen. Die Meldung bescherte Bankaktien jedoch nur einen kurzen Höhenflug.
Der Stoxx-600-Subindex für die Bankaktien
Banco Popular Espanol
In London waren Rohstoffwerte besonders schwach. Börsianer begründeten dies damit, dass der Rohstoffmarkt in einen Bärenmarkt übergegangen sei. Die Petrofac-Titel