PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wieder entfachte Hoffnung auf eine noch länger währende Niedrigzinsphase in den USA hat den europäischen Aktienmarkt am Dienstag angetrieben. Der EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) schloss mit einem Plus von 1,44 Prozent auf 3768,72 Punkte auf dem höchsten Stand seit gut sieben Jahren. In Paris gewann der CAC 40 (CAC 40) 1,52 Prozent auf 5151,19 Punkte und für den Londoner FTSE 100 (ISE:UKX) ging es um 1,88 Prozent auf 6961,77 Punkte nach oben.
Die europäischen Aktienmärkte seien nach der Osterpause der Wall Street gefolgt, sagte Analyst Jasper Lawler vom Wertpapierhändler CMC Markets UK. Die US-Börsen hatten bereits am Montag positiv auf die vor dem Wochenende vorgelegten schwachen US-Arbeitsmarktdaten reagiert. Anleger rechnen Lawler zufolge nun offenbar mit einer späteren Straffung der US-Geldpolitik als bisher.
Zusätzlich förderten dem Analysten zufolge Übernahmeaktivitäten die Kursgewinne. So will sich der US-Paketdienst FedEx (ETR:FDX) (NYSE:FDX) seinen verlustreichen niederländischen Konkurrenten TNT Express (FSE:2TN) (ASX:TNTE) einverleiben. Die TNT-Aktie schoss um 28,13 Prozent auf 7,693 Euro nach oben. Damit blieb sie etwas unter dem von FedEx gebotenen Preis. Der Deutsche-Post-Konkurrent (ETR:DPW) will je Aktie 8 Euro bezahlen.
Mit Blick auf das Branchentableau gab es keine Verlierer. Besonders gefragt war am Dienstag der Öl- und Gassektor, dessen Index (DJX:SXEP) um mehr als 4 Prozent stieg. Im EuroStoxx zählten dann auch die Anteilsscheine der Ölkonzerne Eni (MILAN:ENI) (XETRA:ENI) und Total (PSE:PFP) (FSE:TOTB) mit Aufschlägen von jeweils fast 4 Prozent zu den größten Gewinnern. Besser schnitten nur die Papiere der Versorger Eon (ETR:EOAN), RWE (XETRA:RWEG) und GDF Suez (PARIS:GSZ) (PSE:PGSZ) (ETR:GZF) ab.
Gegen den Trend fielen die Aktien von IAG (ISE:IAG) (FSE:INR) und Air France-KLM (PSE:PAF) (FSE:AFR) um 1,17 Prozent beziehungsweise 2,70 Prozent. Analyst Jamie Baker von der US-Bank JPMorgan bevorzugt die Papiere von Billigfliegern gegenüber den traditionellen Airlines. Letztere leiden dem Experten zufolge weiter unter dem harten Wettbewerb mit den Konkurrenten aus dem Nahen Osten.