FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) ist am Freitag wieder auf Talfahrt gegangen. Sorgen um eine Abkühlung der Weltwirtschaft belasteten. Bereits in Asien gaben die Börsen spürbar nach. Eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten aus China, der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft, hatte enttäuscht.
Im frühen Handel büßte der deutsche Leitindex 1,48 Prozent auf 10 762,80 Punkte ein. Damit wäre der moderate Erholungsgewinn aus der ablaufenden, recht schwankungsreichen Woche wieder weg und ein kleiner Verlust stände zu Buche. In der ersten Dezemberwoche war es für den Dax noch stark abwärts gegangen mit einem Minus von etwas mehr als 4 Prozent.
"Die Investoren haben durchaus recht, sich um das globale Wachstum zu sorgen", sagte Handelschef Stephen Innes vom Währungsbroker Oanda mit Blick auf China. Im November waren sowohl die Daten zum chinesischen Einzelhandel schwächer als erwartet ausgefallen als auch die zur Industrieproduktion. Am Vortag hatte sich bereits EZB-Chef Mario Draghi weniger zuversichtlich zur Konjunktur im Euroraum geäußert. Daher dürften nun die in Kürze anstehenden europäischen Einkaufsmanagerindizes besonders im Blick der Anleger stehen.
Der Index der mittelgroßen Börsentitel MDax (MDAX) sank am Freitag um 1,17 Prozent auf 22 217,02 Punkte. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), der Leitindex für die Eurozone, gab um 1,33 Prozent auf 3070,65 Zähler nach.
Enttäuschende Daten aus der Autobranche belasteten im Dax die Aktien von Volkswagen (4:VOWG_p), BMW (4:BMWG) und Daimler (4:DAIGn). Diese gaben allesamt etwas mehr als 2 Prozent nach. Laut Angaben des Branchenverbandes Acea sank die Pkw-Nachfrage in der Europäischen Union den dritten Monat in Folge. Als Grund dafür wurden auch diesmal die neuen EU-Abgasregeln angegeben.
Im MDax machten indes die Papiere von Scout24 (4:G24n) einen Sprung um fast 16 Prozent nach oben. Der Onlinemarktplatz-Betreiber (4:G24n) prüft laut der "Financial Times" einen Verkauf an Finanzinvestoren und damit den Abschied von der Börse. Der Betreiber von Immobilienscout24 und Autoscout24 habe Banken und Berater damit beauftragt, ihn bei einem möglichen Verkauf zu unterstützen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Starke vorläufige Geschäftsjahreszahlen für 2017/18, aber einen nur vorsichtigen Ausblick auf das neue Jahr gab Isra Vision (4:ISRG) bekannt. Das sorgt laut einem Händler nun für einen Verlust der Papiere des Spezialmaschinenbauers von etwas mehr als 8 Prozent.
Auch der UV-Spezialist Dr. Hoenle (4:HNLG) enttäuschte Marktexperten zufolge mit seinen neuen Jahreszielen. Diese lägen deutlich unter den Erwartungen und die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2017/18 seien zudem etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es.