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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax sinkt - schwache deutsche Konjunkturdaten

Veröffentlicht am 22.06.2012, 18:21
FRANKFURT (dpa-AFX) - Verstärkte Konjunktursorgen haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag weiter ins Minus gedrückt. Nachdem der Dax seine Verluste zwischenzeitlich etwas eingedämmt hatte, schloss er mit einem Abschlag von 1,26 Prozent auf 6.263,25 Punkte. Damit büßte der deutsche Leitindex auf Wochensicht einen Großteil seiner Gewinne ein, nachdem er zwischenzeitlich auf über 6.400 Punkte geklettert war. Im Vergleich zur Vorwoche lag das Plus bei nur etwas mehr als einem halben Prozent. Für den MDax ging es um 1,90 Prozent auf 10.175,72 Punkte bergab, und der TecDax verlor 0,91 Prozent auf 741,09 Punkte.

Zum Wochenausklang sei die Stimmung an den Aktienmärkten angesichts der eskalierenden europäischen Schuldenkrise und globaler Konjunktursorgen angespannt gewesen, sagte Analyst Gregor Kuhn von IG Markets. Nach zuletzt regelmäßig schwachen Zahlen aus den USA, China und der Euro-Zone habe sich der deutsche Ifo-Geschäftsklima-Index dieser Tendenz angeschlossen. Die Lage an der südeuropäischen Euro-Peripherie bleibe zudem angespannt. Fiskalpakt und Rettungsfonds ESM dürften vorläufig in den Schwebezustand übergehen, da die erforderliche Ratifizierung durch Deutschland nun vom Bundesverfassungsgericht unter die Lupe genommen wird. Insgesamt sei diese keine allzu heitere Gemengelage vor dem Wochenende.

DEUTSCHE BANK BESSER ALS MARKT: 'ABSTUFUNG ÜBERRASCHTE NICHT'

Bankaktien steckten einen Rundumschlag der Ratingagentur Moody's recht ungerührt weg. In dem schwachen Marktumfeld verloren die Papiere der Deutschen Bank , die zu den abgestraften Instituten gehört, 0,90 Prozent, und Commerzbank sanken um 0,57 Prozent. Experten begründeten dies damit, dass die Abstufung von 15 Großbanken durch die US-Ratingagentur nicht überraschend gekommen sei. Am Nachmittag waren die beiden Papiere sogar in die Gewinnzone vorgerückt. Händler begründeten das mit der Nachricht, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Mindestanforderungen an sogenannte 'Asset-Backed Securities' (ABS) - also forderungsbesicherte festverzinsliche Wertpapiere - als Sicherheit für Kredite gesenkt hat.

Die Aktien von Bayer sanken nach negativen Nachrichten zum Medikament Xarelto um deutliche 2,45 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA fordertl vom Pharma- und Chemiekonzern mehr Informationen für die erweiterte Zulassung des Gerinnungshemmers zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte. Am Dax-Ende standen allerdings BASF , die nach einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Citigroup rund vier Prozent verloren.

TELEKOM STREICHT STELLEN; UMSTUFUNG BEWEGT FRAPORT

Unter den wenigen Dax-Titeln, die gewannen, waren Deutschen Telekom der Spitzenreiter. Sie rückten nach der Ankündigung eines drastischen Stellenabbaus und vor allem einer positiven Studie um 1,62 Prozent vor. Bis 2015 sollen 40 Prozent der Arbeitsplätze in der Bonner Zentrale wegfallen, sagte ein Sprecher. Zudem nahm die Schweizer Bank UBS die Aktie in ihre 'Most Preferred List' für den europäischen Telekomsektor auf.

Im MDax litten Lanxess gleich unter zwei Kurszielsenkungen: Die Analysten der Citigroup und von JPMorgan rechnen mittlerweile mit geringen Gewinnen. Die Papiere verloren daraufhin 4,86 Prozent. Zu den wenigen Gewinnern im Index mittelgroßer Werte gehörten die Anteilsscheine des Flughafenbetreibers Fraport . Nachdem die Frankfurter Investmentbank Equinet sie von 'Accumulate' auf 'Buy' hochgestuft hatte, stiegen sie um 1,66 Prozent. Analyst Jochen Rothenbacher sah nach dem jüngsten Kursrückgang eine gute Kaufgelegenheit.

Der EuroStoxx 50 sank um 0,57 Prozent auf 2.186x81 Punkte. Auch in Paris und London ging es an den Börsen nach unten. In den USA hingegen stieg der Dow Jones Industrial bis zum Zeitpunkt des europäischen Börsenschlusses um rund ein halbes Prozent.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,23 Prozent (Vortag: 1,30 Prozent). Der Rentenindex Rex stieg um 0,47 Prozent auf 133,19 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,46 Prozent auf 140,86 Punkte. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2539 (Donnerstag: 1,2670) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7975 (0,7893) Euro./mis/stw

--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---

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