NEW YORK (dpa-AFX) - Ein überraschend schwacher US-Arbeitsmarktbericht hat am Freitag an der Wall Street die Hoffnung auf vorerst weiter extrem günstiges Notenbankgeld genährt. Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) stieg im frühen Handel um 0,54 Prozent auf 18 518,47 Punkte. Ein Befreiungsschlag nach der Lethargie der vergangenen Tage gelang damit allerdings nicht. Auf Wochensicht zeichnete sich ein Gewinn von etwas mehr als einem halben Prozent ab.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) rückte am Freitag um 0,51 Prozent auf 2181,90 Zähler vor und für den technologielastigen Index Nasdaq 100
Volkswirtin Christiane von Berg von der BayernLB sieht in den Arbeitsmarktdaten denn auch kein klares Signal mit Blick auf die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed. Der etwas schwächere Stellenaufbau sei für August nicht untypisch, schrieb die Expertin in einem Kommentar. Zudem spreche die moderate Lohndynamik nicht für einen anziehenden Inflationsdruck. Auch deshalb bestehe kein Druck, den Leitzins schon im September anzuheben. Die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt bis Jahresende bleibe jedoch hoch.
Die Fed macht ihre Zinsentscheidung vor allem von der Wirtschaftsentwicklung abhängig und achtet dabei stark auf den Arbeitsmarkt. Zuletzt hatten Spekulationen über eine Zinserhöhung bereits im September die Aktienbörsen ausgebremst. So können höhere Zinsen festverzinsliche Anlagen im Vergleich zu Aktien attraktiver machen.
Im Dow Jones Industrial zählten die Aktien des Flugzeugbauers Boeing (NYSE:BA) (ETR:BCO) und des Kreditkarten-Konzerns American Express (NYSE:AXP) (FSE:AEC1) mit Gewinnen von mehr als 1 Prozent zu den Favoriten.
Die Papiere von Fiat Chrysler (MI:FCHA) (AFF:FCA) (NYSE:FCAU) büßten in New York 2,86 Prozent ein. Brüssel muss aus Sicht des Bundes Untersuchungen zu möglichen Abgas-Manipulationen beim italienischen Autobauer Fiat veranlassen. Die EU-Kommission verwies hingegen auf die Verantwortung der nationalen Stellen.
Noch ärger erwischte es die Aktionäre von Lululemon Athletics (NASDAQ:LULU) mit einem Verlust von mehr als 9 Prozent. Der Anbieter von Fitnessbekleidung enttäuschte mit seinem Gewinnausblick.