NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre Vortagesverluste ausgeweitet. Nachdem die Stagnation der Wirtschaft zum Jahresstart die Anleger bereits am Mittwoch verschreckt hatte, folgten nun weitere ernüchternde Nachrichten. So hatte der Konsum der privaten Haushalte in den USA im vergangenen Monat weniger als erwartet zugelegt. Zudem stagnierten die Einkommen der privaten Haushalte im März überraschend. Darüber hinaus kamen aus dem Technologiesektor eher unerfreuliche Meldungen.
Der Dow Jones Industrial (US 30) fiel um 0,74 Prozent auf 17 902,71 Punkte. Für den marktbreiten S&P-500-Index (S&P 500) ging es um 0,73 Prozent auf 2091,45 Punkte nach unten. Der Technologie-Index Nasdaq-100-Index
Das nur minimale Wachstum hat laut Marktanalyst Jasper Lawler vom Handelshaus CMC Markets die Wahrnehmung, wonach die weltgrößte Volkswirtschaft sich von der weltweit lahmenden Dynamik abkoppeln kann, ernsthaft erschüttert. Diese Entwicklung berge zwar die Hoffnung auf eine erst spätere Straffung der amerikanischen Geldpolitik. Doch diese Einschätzung gäben die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Federal Reserve nicht her, meinte der Experte.
Die Währungshüter hatten sich am Mittwochabend ihre geldpolitischen Optionen weiter offen gehalten: Sie gaben am Ende ihrer zweitägigen Sitzung keinen Hinweis auf den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Auch von der japanischen Notenbank kamen keine freundlichen Signale für den Aktienmarkt: Entgegen der von Anlegern erhofften weiteren Lockerung bestätigten die Währungshüter lediglich ihre bisherige Geldpolitik.
Unter den Technologiewerten verloren die Apple-Titel (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) am Dow-Ende 2,23 Prozent auf 125,77 US-Dollar, nachdem das "Wall Street Journal" über Produktionsprobleme bei einem wichtigen Bauteil der neuen Computeruhr berichtet hatte. Zudem warnte der iPhone-Hersteller vor einer möglichen Milliarden-Steuernachzahlung in Irland.
Für die in New York gelisteten Papiere von Baidu (NASDAQ:BIDU) ging es als Schlusslicht im Nasdaq 100 sogar um knapp 6 Prozent bergab. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber übertraf zwar im ersten Quartal die Gewinnerwartungen, enttäuschte aber beim Umsatz.
Der israelische Generikahersteller Teva Pharmaceutical (NAS:TEVA) (ETR:TEV) hob zwar den Ausblick an, blieb aber beim Ergebnis etwas unter den Erwartungen. Die Aktien verloren mehr als 2 Prozent. Die Zahlen werfen nach Ansicht eines Experten die Frage auf, wie dringend das Unternehmen einen Zukauf braucht, um zu wachsen. Teva stößt mit seinem Versuch, den US-Pharmakonzern Mylan (NYS:MYL) (FSE:FQX) zu schlucken, bisher auf heftigen Widerstand der Amerikaner.
Die Papiere des SAP-Konkurrenten (XETRA:SAPG) Salesforce (NAS:CRM) litten unter vergleichsweise moderaten Gewinnmitnahmen. Zuletzt verloren die Anteile rund 4 Prozent, nachdem sie am Mittwoch wegen Übernahmespekulationen um über 11 Prozent gestiegen waren.
Ansonsten fielen die Aktien von Potash (NYSE:POT) mit Verlusten von rund 2 Prozent auf. Der weltgrößte Düngemittelproduzent blieb im ersten Quartal trotz einer Gewinnsteigerung hinter den Analystenerwartungen zurück, während der Umsatz sank. Zudem schraubte der K+S-Konkurrent (XETRA:SDFGn) wegen höherer Steuerlasten seine Gewinnprognose für das laufende Jahr zurück.
Dagegen bewegten sich die Anteilsscheine von ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) kaum vom Fleck und schlugen sich damit besser als der Markt. Der Ölkonzern erlitt zum Jahresauftakt zwar einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang - die Gewinnerwartungen übertraf er dennoch deutlich. Ansonsten gab es im Dow nur wenige Gewinner. Die Papiere des Kreditkartenanbieters American Express (NYSE:AXP) (FSE:AEC1) stiegen an der Index-Spitze um 0,43 Prozent.