NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat am Donnerstag nach einem verhaltenen Start etwas angezogen. Eine Reihe überwiegend enttäuschender US-Konjunkturdaten wirkte sich tendenziell positiv auf die Aktienkurse aus, da diese offenbar die Erwartung weiter niedriger US-Zinsen bestätigten.
Der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) notierte zuletzt 0,61 Prozent höher bei 18 144,65 Punkten. Damit knüpfte er an die jüngste Stabilisierung nach dem vorangegangenen Kursrutsch an. Zur Wochenmitte hatte der US-Leitindex zwar seine zwischenzeitlichen, moderaten Gewinne nicht halten können, aber nur knapp im Minus geschlossen.
Für die anderen US-Indizes ging es am Donnerstag ebenfalls bergauf: Der marktbreite S&P 500 (S&P 500) gewann 0,67 Prozent auf 2139,98 Punkte, während der schon am Vortag freundliche, technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
Sowohl die Industrieproduktion als auch die Einzelhandelsumsätze in den USA blieben hinter den Erwartungen zurück. Damit ist es weiter unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche mit einer Leitzinserhöhung die im Dezember eingeleitete Zinswende fortsetzen wird. Denn die Währungshüter orientieren sich in ihrer Geldpolitik stark an der heimischen Wirtschaftsentwicklung. Steigende Zinsen würden festverzinsliche Wertpapiere im Vergleich zu Aktien attraktiver machen.
Bei Apple (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) sorgten neue positive Schlagzeilen für ein weiteres Kursplus von 3,02 Prozent auf 115,13 US-Dollar. Der Elektronikkonzern schürte Hoffnungen auf einen guten Verkaufsstart seiner neuen Smartphone-Modelle. Demnach sollen das größere Modell iPhone 7 Plus und eine Variante des iPhone 7 bereits vergriffen sein und wären zum Verkaufsstart am Freitag nicht in den Läden verfügbar.
Zuletzt hatte die Telekom-Tochter T-Mobile US (NASDAQ:TMUS) von den bisher besten Vorbestellungen bei einem iPhone-Modell berichtet, und auch die Mobilfunkanbieter AT&T (NYSE:T) und Sprint meldeten Zuwächse.
Die Titel von Fiat Chrysler (MI:FCHA) (AFF:FCA) (NYSE:FCAU) verteuerten sich am Donnerstag um 1,33 Prozent, nachdem der Autobauer mitgeteilt hatte, eine Partnerschaft mit dem chinesischen Branchenkollegen Beijing Automotive Industry Holding (Baic) zu prüfen. Fiat Chrysler kooperiert in China bereits mit der Guangzhou Automobile Group.
Dagegen setzten die Papiere der US-Großbank Wells Fargo (ETR:NWT) (NYSE:WFC) mit minus 2,25 Prozent ihre Talfahrt fort. Im Skandal um Scheinkonten ist das Unternehmen nun ins Visier der US-Justiz geraten, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise.