NEW YORK (dpa-AFX) - Über der US-Großbank JPMorgan Chase braut sich ein gefährlicher Sturm zusammen. Die 'New York Times' zitierte am späten Donnerstag aus einem geheimen Regierungsdokument, das die Bank belastete: Demnach hätten Ermittler ein manipulatives System aufgedeckt, das 'Geld verbrennende Kraftwerke in sprudelnde Profitquellen' verwandelt habe. Händler der Bank in Houston hätten sich die Masche ausgedacht, um ihre Gewinne auf dem Energiemarkt zu maximieren.
Das einstige Vorzeigeinstitut der Wall Street steht seit Monaten wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken im Kreuzfeuer der Aufseher. Auch das 'Wall Street Journal' berichtete von dem Fall. Besonders ärgerlich für Bankchef Jamie Dimon: Nach Angaben der Zeitungen werfen die Behörden der zuständigen Spitzenmanagerin Blythe Masters vor, unter Eid 'falsche und irreführende Angaben' gemacht zu haben, indem sie darauf beharrt habe, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben.
Es sei allerdings unklar, ob die Aufsichtsbehörden nun ein Verfahren mit möglicher Strafe gegen JPMorgan einleiten würden. Die Bank selbst wies die Vorwürfe vehement zurück. Weder Blythe Masters noch ein anderer Mitarbeiter habe gelogen oder sich falsch verhalten, erklärte eine Banksprecherin gegenüber der 'New York Times'.
Masters ist so etwas wie eine Legende an der Wall Street. Sie gilt als Schöpferin der Credit Default Swaps, mit denen sich Investoren gegen platzende Kredite absichern können. Diese CDS erlangten während der Finanzkrise traurige Berühmtheit, als sie um ein Haar den US-Versicherungsriesen AIG in den Abgrund rissen.
Nach Informationen der 'New York Times' erwägt zudem die Finanzaufsichtsbehörde OCC gegen JPMorgan vorzugehen - dabei geht es um die Behandlung von Kreditkarten-Kunden. Das Blatt berief sich dabei auf eingeweihte Personen. Überdies werde geprüft, ob die Bank es versäumt habe, verdächtige Transaktionen des verurteilten Milliardenbetrügers Bernard Madoff zu melden. JPMorgan Chase war seine Hausbank.
Finanzaufseher hätten bei einem Treffen im April gegenüber Dimon und anderen Spitzenkräften erklärt, sie würden das Vertrauen in das Management verlieren, schrieben die Zeitungen. JPMorgan war im vergangenen Jahr wegen fehlgeschlagener Milliardenspekulationen von Londoner Händlern in die Schusslinie geraten. Auch steht der Vorwurf der Manipulation von Referenzzinssätzen wie dem Libor im Raum. JPMorgan Chase ist die größte Bank der USA und hatte die Finanzkrise fast schadlos überstanden./das/DP/stb
Das einstige Vorzeigeinstitut der Wall Street steht seit Monaten wegen fragwürdiger Geschäftspraktiken im Kreuzfeuer der Aufseher. Auch das 'Wall Street Journal' berichtete von dem Fall. Besonders ärgerlich für Bankchef Jamie Dimon: Nach Angaben der Zeitungen werfen die Behörden der zuständigen Spitzenmanagerin Blythe Masters vor, unter Eid 'falsche und irreführende Angaben' gemacht zu haben, indem sie darauf beharrt habe, nichts von den Vorgängen gewusst zu haben.
Es sei allerdings unklar, ob die Aufsichtsbehörden nun ein Verfahren mit möglicher Strafe gegen JPMorgan einleiten würden. Die Bank selbst wies die Vorwürfe vehement zurück. Weder Blythe Masters noch ein anderer Mitarbeiter habe gelogen oder sich falsch verhalten, erklärte eine Banksprecherin gegenüber der 'New York Times'.
Masters ist so etwas wie eine Legende an der Wall Street. Sie gilt als Schöpferin der Credit Default Swaps, mit denen sich Investoren gegen platzende Kredite absichern können. Diese CDS erlangten während der Finanzkrise traurige Berühmtheit, als sie um ein Haar den US-Versicherungsriesen AIG
Nach Informationen der 'New York Times' erwägt zudem die Finanzaufsichtsbehörde OCC gegen JPMorgan vorzugehen - dabei geht es um die Behandlung von Kreditkarten-Kunden. Das Blatt berief sich dabei auf eingeweihte Personen. Überdies werde geprüft, ob die Bank es versäumt habe, verdächtige Transaktionen des verurteilten Milliardenbetrügers Bernard Madoff zu melden. JPMorgan Chase war seine Hausbank.
Finanzaufseher hätten bei einem Treffen im April gegenüber Dimon und anderen Spitzenkräften erklärt, sie würden das Vertrauen in das Management verlieren, schrieben die Zeitungen. JPMorgan war im vergangenen Jahr wegen fehlgeschlagener Milliardenspekulationen von Londoner Händlern in die Schusslinie geraten. Auch steht der Vorwurf der Manipulation von Referenzzinssätzen wie dem Libor im Raum. JPMorgan Chase ist die größte Bank der USA und hatte die Finanzkrise fast schadlos überstanden./das/DP/stb